Kurios

Berlin will Lenin-Kopf ausstellen

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Der Lenin-Kopf soll Teil einer Dauerausstellung in Berlin werden.

Berlin will den Kopf einer 1991 abgerissenen und anschließend vergrabenen Lenin-Statue ausgraben und in einer Ausstellung zeigen. Nachdem die politische Entscheidung dazu gefallen sei, befänden sich die zuständigen Behörden in Anhörungen, um eine Genehmigung für die Bergung aus einem Artenschutzgebiet zu erteilen, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt der AFP.

Die in rund 120 Einzelteile zerlegten Überreste der Statue wurden seinerzeit im Köpenicker Forst im Süden von Berlin vergraben, wo zahlreiche Exemplare der europaweit geschützten Zauneidechse leben. Vor der Bergung des Kopfes müssten jetzt noch die Behörden für Naturschutz, Denkmäler und die Forste ihre Zustimmung für eine "Sondergenehmigung für die Vergrämung der Zauneidechsen" geben, sagte die Sprecherin am Dienstag. Mit einem Ergebnis sei voraussichtlich nach Ostern zu rechnen.

Das "Vergrämungskonzept" des Senats sieht vor, die Echsen vor der Ausgrabung des tonnenschweren Kopfes umzusiedeln. "Wir tun alles dafür, dass keine Gefährdung eintritt", sagte Spandaus Kulturamtsleitern Andrea Theissen, deren Bezirk das wissenschaftliche Konzept zur Umsiedlung der Tiere finanzierte, dem "Tagesspiegel". Biologen und andere Experten legten den Behörden nun mögliche Bedenken im Zusammenhang mit dem Vorhaben vor, doch Theissen blieb optimistisch: "Das ganze Konzept wird nicht scheitern", sagte sie der Zeitung.

Einmal ausgegraben, soll der Kopf der einst 19 Meter hohen Statue Teil der Dauerausstellung "Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" in der Zitadelle Spandau werden. Die Ausstellung soll Monumente aus mehreren Epochen der Berliner Geschichte zeigen, wobei die 1970 aufgestellte Lenin-Skulptur als zentraler Bestandteil des Zeitabschnittes DDR dienen soll. "Der Kopf ist ein wichtiges Exponat dafür, wie nach der Wende mit DDR-Denkmälern umgegangen wurde", sagte eine Sprecherin der Ausstellung. Die auf mindestens zehn Jahre angesetzte Schau soll im Oktober eröffnen.
 

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