UN-Generalsekretär:

Besorgnis über nationalistische Tendenzen

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Am 19. September ist eine globale Flüchtlingskonferenz geplant.

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich besorgt über nationalistische Tendenzen in der EU geäußert. Mehrere EU-Regierungen würden die Asylpolitik verschärfen, "sie sind stark getrieben von nationalistischen Parteien", sagte Ban am Dienstag nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Nötig sei aber, dass sich Europa in der Flüchtlingskrise solidarisch zeige.

"Die EU kann viel mehr machen", sagte er mit Blick auf die Aufnahme von und der Hilfe für Bürgerkriegsflüchtlinge. Mit Sorge sehe er, dass aber Emotionen gegen Schutzbedürftige geschürt würden. "Das treibt nur einen Keil in die Gesellschaften und ist weder mit den Werten der EU noch der UN vereinbar", mahnte Ban.

Merkel von Kritik ausgenommen
Der UN-Generalsekretär nahm Deutschland und vor allem Merkel ausdrücklich von der Kritik aus. Die Kanzlerin hätte wie einige andere EU-Regierungen in der Flüchtlingskrise den vermeintlich leichteren Weg gehen und Mauern bauen können, habe dieser Versuchung aber widerstanden. "Sie ist eine wahre moralische Stimme, nicht nur in Europa, sondern in der Welt insgesamt."

Ban kündigte eine globale Flüchtlingskonferenz an, zu der er für den 19. September alle Regierungschefs nach New York einlade.

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