Rio de Janeiro

Bewaffneter Mob befreite Drogenboss aus Spital

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Ein Patient wurde bei der Schießerei getötet.

Rund 20 bewaffnete Mitglieder einer Drogenbande haben in Rio de Janeiro einen ihrer Chefs gewaltsam aus einem Krankenhaus befreit. Wie die Polizei der brasilianischen Metropole mitteilte, drang die Gruppe in der Nacht auf Sonntag in das Krankenhaus ein, in dem Nicolas Labre Pereira de Jesus alias Fat Family behandelt wurde. Bei einem Schusswechsel wurde ein Patient getötet.

Der 28-jährige Fat Family gilt laut der Website G1 als einer der Chefs einer Dealerbande aus einem Armenviertel von Rio. Er wurde seit Montag unter Polizeibewachung im staatlichen Krankenhaus Souza Aguiar im Stadtzentrum von Rio behandelt.

Bei seiner Befreiung lieferte sich die Bande nach Angaben der Polizei einen Schusswechsel mit einem Militärpolizisten, der sich gerade in dem Krankenhaus aufhielt. Dabei sei ein Patient getötet worden. Ein Krankenpfleger sei verletzt worden.

Hilflos

Ein Wachmann sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe in dem Krankenhaus keine echten Sicherheitsvorkehrungen. "Wenn sie mit 20, 30 oder 40 Mann kommen, können wir nichts machen." Nach Angaben des Wachmannes warfen die Angreifer bei ihrer Flucht eine Handgranate. Zwei Autos wurden beschädigt.

Rio de Janeiro, wo im August die Olympischen Spiele ausgetragen werden, leidet unter einer hohen Kriminalitätsrate - und unter enormen Finanzproblemen. Am Freitag erklärte der Bundesstaat Rio de Janeiro einen finanziellen Notstand. Mit der Maßnahme sollen Finanzmittel für das Weltereignis freigesetzt werden.

 

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