In Südkorea

Bill Gates irritierte mit Hand in der Hose

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Verwunderung über Umgang mit Präsidentin Park.

Mit einer simplen Geste hat Microsoft-Gründer Bill Gates Irritationen in Südkorea ausgelöst: Beim Handschlag mit Präsidentin Park Geun-hye ließ er eine Hand in der Hosentasche. Sämtliche großen Tageszeitungen des Landes druckten am Dienstag ein Foto der Begegnung auf der Titelseite. "Kultureller Unterschied oder Akt der Respeklosigkeit?", fragte die "JoongAng Ilbo". "Respektloses Händeschütteln? Lockeres Händeschütteln?", wunderte sich die "Dong-A Ilbo".

Auf mehreren Nachrichtenwebseiten wurden umgehend Vergleiche mit früheren Verhaltensweisen von Bill Gates gezogen. Im Jahr 2008 hatte er Parks Amtsvorgänger Lee Myung-bak die Hand geschüttelt - auch in diesem Fall blieb die andere Hand in der Tasche. Dagegen zeigte ein Bild aus dem Jahr 2001, wie der Software-Pionier dem damaligen südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung mit beiden Händen die Hand schüttelte.

Der südkoreanische Präsidentenpalast lehnte einen Kommentar ab. In den sozialen Netzwerken im Internet waren die Meinungen geteilt. "Wie kann er seine Hand in die Tasche stecken, wenn er eine Staatenlenkerin trifft?", beschwerte sich ein Nutzer. Ein anderer schrieb hingegen: "Bitte, Leute... denkt nicht, dass eure konfuzianische Einstellung eine allgemeingültige Norm in anderen Teilen der Welt ist."

Die Gesellschaft in Südkorea ist stark hierarchisch geprägt, auf Umgangsformen wird großen Wert gelegt. Mögliche Kränkungen des Nationalstolzes lösen oftmals Empörung aus.

Gates war in dem Land zu Gast, um seine neue Firma TerraPower vorzustellen. Das Unternehmen will eine neue Generation von Atomreaktoren entwickeln.

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