Audio-Botschaft

Bin Laden: Entführung wegen Burka-Verbot

Teilen

Angeblich ist Entführung von Franzosen im Niger Reaktion auf Burka-Verbot.

Der Anführer des Terrornetzwerkes Al-Kaida, Osama bin Laden, hat die Entführung von fünf Franzosen im Niger als Reaktion auf das Burka-Verbot in Frankreich dargestellt. In einer Bin Laden zugeschriebenen Audio-Botschaft an die französische Regierung, die der arabische TV-Sender Al-Jazeera am Mittwoch in Auszügen veröffentlichte, heißt es: "Diese Entführung ist eine Reaktion auf das Unrecht, das ihr der islamischen Nation zufügt." Er kritisierte das jüngst in Frankreich verhängte Verbot des Ganzkörperschleiers. Außerdem forderte er die Franzosen auf, ihre Soldaten aus Afghanistan abzuziehen.

Keine Angaben zum Schicksal der Geiseln
Zum Schicksal der französischen Geiseln, die Mitte September von der Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb verschleppt worden war, machte er keine Angaben. Die Stimme, die klingt wie die Stimme Bin Ladens in älteren Videoaufnahmen, sagt: "So wie ihr tötet, so töten wir auch."

Forderung: Aufhebung des Burka-Verbotes
Ende September hatten die Entführer erstmals ein Lebenszeichen der zwei Wochen zuvor verschleppten Geiseln übermittelt. Am 11. Oktober hatte der TV-Sender Al-Arabija berichtet, die Entführer hätten für die Freilassung schwer erfüllbare Forderungen gestellt. Das Burka-Verbot solle aufgehoben werden. Außerdem sollten mutmaßliche Terroristen aus Gefängnissen in Frankreich und Mauretanien freikommen.

Die Entführer hatten in der Nähe der Urangrube Arlit im Niger fünf Franzosen und zwei Afrikaner verschleppt, unter ihnen ein französischer Ingenieur des Atomkonzerns Areva und dessen Frau. Die Frau soll an Krebs leiden und auf Medikamente angewiesen sein.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.