England

Blair mit Eiern und Schuhen beworfen

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Bei Lesung seiner Memoiren wurde der Ex-Premier wüst beschimpft

Rund 200 Demonstranten haben dem früheren britischen Premierminister Tony Blair einen unfreundlichen Empfang bereitet, als dieser erstmals seine in dieser Woche veröffentlichten Memoiren in einer Buchhandlung vorstellen wollte. Als Blair am Samstag in einem Auto vor dem Geschäft im Zentrum der irischen Hauptstadt Dublin vorfuhr, warfen die Demonstranten britischen Medienberichten und Augenzeugen zufolge Eier, Schuhe und Plastikflaschen auf den Wagen. Blair selbst wurde nicht getroffen.

Die Friedensaktivisten und propalästinensischen Demonstranten hielten Plakate mit Parolen wie "Blair hat gelogen, Millionen sind gestorben" und "Sperrt ihn wegen Völkermords ein" hoch. Als sich einige der Protestierenden Blair nähern wollten, wurden sie von der Polizei weggedrängt. In seinem am Mittwoch veröffentlichten Buch mit dem Titel "A Journey" ("Mein Weg") verteidigt Blair seine Entscheidung, 2003 gemeinsam mit den USA in den Krieg gegen den Irak zu ziehen. Dublins Hauptverkehrsstraße, die O'Connell Street, wurde wegen der Signierstunde Blairs rund um die Buchhandlung abgesperrt. Die im strömenden Regen wartenden Besucher der Veranstaltung wurden von der Polizei streng kontrolliert.

Blair will alle Erlöse aus dem Verkauf seiner Biografie einer Hilfsorganisation spenden, die schwerverwundete Kriegsveteranen unterstützt. Medienberichten zufolge hat er bereits vor Veröffentlichung des Buches umgerechnet 5,6 Millionen Euro erhalten. Wenige Stunden nach seiner Veröffentlichung sprang "A Journey" beim Internetbuchhändler Amazon auf Platz zwei der britischen Verkaufsliste.

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