Anschläge

Bomben töten 41 Flüchtlinge in Pakistan

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Die beiden Bomben detonierten, als im Lager Essen ausgeteilt wurde.

In Ganzkörperschleier von Frauen gehüllt haben zwei Selbstmordattentäter am Samstag in einem Flüchtlingslager in Pakistan 41 Menschen in den Tod gerissen und mehr als 60 weitere verletzt. Der für das Lager Kacha Pukha zuständige Polizeichef Dilawas Khan Bangash sagte, es gebe 41 Tote und 64 Verletzte. Zuvor war von 38 Toten die Rede gewesen.

Das Lager soll Menschen aus dem Nordwesten Pakistans Zuflucht bieten, die vor Angriffen der radikalislamischen Taliban und Offensiven der pakistanischen Armee an der Grenze zu Afghanistan geflüchtet waren.

Die beiden Sprengsätze gingen im Abstand von wenigen Minuten hoch. Beide Attentäter waren in Burkas gehüllt - lange Gewänder, mit denen sich Frauen in weiten Teilen Afghanistans und Pakistans vor männlichen Blicken schützen. Bei den meisten Opfern der Anschläge handelte es sich um Mitglieder der Volksgruppen der Mani Khel und Baramad Khel, die zuvor aus ihrem Heimatbezirk Orakzai geflüchtet waren. Der erste Attentäter zündete seinen Sprengsatz laut Bangash, als an die Flüchtlinge Hilfsgüter ausgegeben wurden, der zweite sprengte sich wenige Minuten später in der herbeigelaufenen Menge in die Luft.

Im Nordwesten Pakistans wurden in den vergangenen Monaten hunderttausende Menschen durch Anschläge der Taliban und durch Militäroffensiven gegen die Aufständischen aus ihren Heimatdörfern vertrieben. In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden in Pakistan über 3200 Menschen bei Anschlägen getötet. Die meisten waren von Taliban-Kämpfern verübte Selbstmordattentate. Sie galten meist Soldaten, Polizisten oder öffentlichen Gebäuden. Zunehmend sind aber auch Zivilisten von den Anschlägen betroffen.

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