Bittere Ironie

Brexit-Verfechter fällt unter Trumps Muslim-Bann

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Der gebürtige Iraker warb für den EU-Austritt, um "gefährliche" Migranten auszusperren.

Im Vorjahr hatte er für den Brexit geworben, weil Großbritannien so seine Grenzen für potenziell gefährliche Migranten schließen könne. Nun darf ein konservativer britischer Parlamentsabgeordneter in drastischer Form erleben, wohin so eine Politik führt: Der gebürtige Iraker Nadhim Zahawi gehört nämlich zu jenen Menschen, die von Donald Trumps pauschalem Muslimbann betroffen sind.

"Ich bin ein britischer Staatsbürger und so stolz, in diesem Land willkommen zu sein. Es ist traurig zu hören, dass ich aus den USA ausgesperrt werde wegen meines Geburtslandes", teilte Zahawi auf Twitter mit. Dem Fernsehsender BBC sagte er, dass er sich durch das Einreiseverbot "zum ersten Mal seit meiner Kindheit diskriminiert" fühlt.

Zahawi erntete für seine Aussagen nicht nur viel Zustimmung, sondern auch hämische Kommentare von Twitter-Nutzern, die auf sein energisches Werben für den EU-Austritt Großbritanniens hinwiesen. "Die Personenfreizügigkeit macht es schwerer, jene zu überwachen, die eine Gefahr für das VK darstellen könnten. Es ist sicherer, für den Austritt zu stimmen", twitterte Zahawi im vergangenen März.

"Das Leben holt Dich schneller ein, als Du glaubst", lautete ein Kommentar. Ein anderer Twitter-Nutzer bekannte, "null Sympathie" für den Abgeordneten zu haben, der eigenen Angaben zufolge jetzt seine in den USA studierenden Kinder nicht mehr besuchen kann. "Nadhim Zahawi erntet die Früchte seiner eigenen Dummheit."

Zahawi glaubt indes weiter auf ein gutes Ende in der Causa. Er hoffe, dass Trump seine Meinung ändere, sagte der Tory-Abgeordnete der BBC. Angesichts der bisherigen Politik Trumps mag man dem irakischstämmigen Parlamentarier empfehlen, sich lieber an ein Zitat des berühmtesten Sohnes seines Wahlkreises Stratford-on-Avon, William Shakespeare, zu halten: "Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode."

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