Brücken-Drama

632 Menschen haben kein Zuhause mehr

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Laut Medienberichten mussten nach dem Brücken-Einsturz hunderte Anwohner ihre Häuser verlassen.  

Brücken-Katastrophe. Nach dem verheerenden Einsturz der Brücke in Genua mussten viele Anwohner ihre Häuser verlassen. Laut "Süddeutscher Zeitung" sind 632 Menschen betroffen. Einige werden in Hotels untergebracht - wieder andere kommen bei Freunden oder Verwandten unter. Außerdem gibt es eine Notunterkunft in einer Gemeinde in der Nähe. Wegen der Sommerferien in ganz Italien waren aber auch viele Bewohner nicht zuhause. 

Fieberhafte Suche nach Vermissten 

Nach dem Brückeneinsturz von Genua mit 40 Toten werden noch viele Menschen vermisst - und die Schuldzuweisungen gehen weiter. Mitglieder der neuen populistischen Regierung machten am Mittwoch den privaten Betreiber der Autobahn für das Unglück verantwortlich. Die Vize-Regierungschefs Luigi Di Maio und Matteo Salvini zeigten mit dem Finger in Richtung früherer Regierungen und der EU.
 
Während eines schweren Unwetters war am Dienstagmittag der 40 Meter hohe Polcevera-Viadukt, der auch Morandi-Brücke genannt wird, auf einem etwa 100 Meter langen Stück eingestürzt. Die Brücke ist Teil der Autobahn 10, die auch als Urlaubsverbindung "Autostrada dei Fiori" bekannt und eine wichtige Verbindungsstraße nach Südfrankreich, in den Piemont und die Lombardei ist.

Papst gedachte den Opfern

Papst Franziskus gedachte auf dem Petersplatz vor 20.000 Gläubigen der Opfer. Die Staatsanwaltschaft gab die vorläufige Zahl der Toten mit 42 an, während die Präfektur von 39 sprach. Unter den Opfern sind mindestens drei Minderjährige im Alter von acht, zwölf und 13 Jahren. 16 Menschen seien verletzt, der Zustand von zwölf Menschen sei kritisch, teilte die Präfektur mit.
 
Es werde erwartet, dass die Zahlen weiter steigen, sagte Regionalpräsident Giovanni Toti laut Nachrichtenagentur Ansa nach einem Besuch von Verletzten in einem Krankenhaus zusammen mit Regierungschef Giuseppe Conte. Für den Großteil der Verletzten gebe es gute Heilungschancen. Es gebe aber unter der Brücke noch immer "zahlreiche Vermisste", sagte Toti. Rettungskräfte berichteten von Fahrzeugen, die noch immer in den Trümmern zu sehen seien. Italien will eine Staatstrauer für die Opfer ausrufen.
 
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