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Thai-Kinder begeistern bei PK

Buben: ‚Rettung war magischer Moment‘

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Die Geretteten traten erstmals vor die Presse – und erstaunen die Welt mit ihrem Auftritt.

Sie lachen, falten die Hände als Zeichen des Danks und haben ein breites Grinsen im Gesicht – wenn man es nicht wüsste, würde man nicht vermuten, dass diese Kinder einen unbeschreiblichen Horror-Trip hinter sich haben. In den Dressen ihrer Mannschaft „Wild Boars“ (Wilde Eber) stellten sie sich gestern erstmals der Presse. Mehr als 200 Journalisten warteten auf die Buben, Vertreterinnen der Ärzte und einige ihrer Retter.

Die 12 Thai-Buben sind schon wieder topfit

Drama. Mehr als zwei Wochen saßen die 12 Buben der Fußballmannschaft mit ihrem Trainer Ekapol (25) in der Tham-Luang-Höhle im Norden Thailands fest, wurden durch ein Wunder und einen gewaltigen Rettungseinsatz unter den Augen der Weltöffentlichkeit gerettet.

Gesundheit.
Jetzt sind sie alle bei bester Gesundheit, durften nach der Pressekonferenz endlich zu ihren Familien nach Hause. Davor wussten die Buben zu beeindrucken. Locker, fröhlich und trotzdem demütig traten die 11- bis 16-jährigen Kinder nach neun ­Tagen im Spital vor die versammelten Journalisten.

Höhle Thailand Buben
© APA/AFP/Government spokesman bureau/HANDOUT

Gänsehaut-Stimmung bei Trauer um toten Navy Seal

Tod. Die Fragen wurden ­zuvor abgesprochen – zum Schutz der Kinder. Vom Moment, als der erste Taucher kam, erzählten sie aber. Auch, dass sie die meiste Zeit nur in Unterhosen bekleidet waren. Still wurde es, als sie über Saman Kunan sprachen. Der thailändische Ex-Navy-Seal bezahlte die Rettungsaktion mit seinem Leben. Ein Gänsehautmoment, als sie über ihn sprechen. Danach schreiben sie Beileidsbotschaften auf ein Bild von Kunan, ein kleiner Bub liest sie vor.

Zukunft.
Jetzt wollen die Kinder wieder Fußballspielen und in die Schule gehen. Zuerst gibt es aber viel Zeit für die Familie.

Buben beschreiben Höhlen-Horror: "Ich hatte Angst, dass meine Mutter schimpft"

Frage: Wie war das Gefühl, als der erste Retter auftauchte?

Trainer: Es war Abend, als wir Stimmen hörten. Dann sahen wir Menschen im Wasser. Wir strahlten vor Glück. Ich dachte mir, das ist ein echtes Wunder. Dann fragten sie uns, wie es uns geht. Es war ein magischer Moment. Wir rechneten nicht mehr damit.

Frage: Beschreibt bitte, wie es war, als ihr 17 Tage zuvor eingeschlossen wurdet.

Ein Bub: Ich sagte den anderen: "Wenn die Flut kommt, haben wir nur eine Stunde, um herauszukommen." Einer von uns musste um 17 Uhr daheim sein. Wir waren aber schon sehr tief drinnen. Wir mussten schon ein wenig schwimmen, um voranzukommen.

Anderer Bub: Ich hatte Angst. Ich hatte auch Angst vor meiner Mutter, dass sie mit mir schimpft, wenn ich nicht rechtzeitig nach Hause komme.

Ein dritter: Ich habe mir Sorgen gemacht, weil ich die Hausaufgaben nicht ­gemacht habe.

Frage: Hattet ihr Essen mit?

Ein Bub: Wir hatten nichts mehr. Wir haben alles schon vorher aufgegessen.

Trainer: Wir mussten Wasser vom Tropfstein nehmen. Es war sehr sauer, aber wir tranken es.

Frage: Was habt ihr dann ­gemacht?

Ein Bub: Vor dem Schlafen haben wir alle gebetet.

Frage: Wie war dann euer Zustand in der Höhle?

Kleiner Bub: Alle waren sehr erschöpft. Ich hatte keine Energie mehr. Und ich hatte wirklich Hunger. Ich versuchte, nicht an Essen und Trinken zu denken, dann wäre es noch viel schlimmer geworden.

Anderer Bub: Ich habe an Reis gedacht, das hat mich aufgemuntert.

Frage: Was waren eure Gedanken, als ihr vom toten Taucher gehört habt?

Trainer: Wir sind extrem geschockt. Wir fühlen uns verantwortlich für seinen Tod, weil er wegen uns in der Höhle war.

Frage: Was wollt ihr euren Eltern sagen?


Ein Bub: Ich möchte mich entschuldigen, dass ich in die Höhle gegangen bin. Ich sagte ihnen nur, ich gehe zum Training.

Frage: Haben sich eure Lebensträume verändert?

Ein Bub: Es hat mich stärker gemacht. Ich habe den Wert von vielen Sachen schätzen gelernt. Ich werde geduldiger, ich habe mehr Kraft. Aber ich will meinen Traum nicht aufgeben, ein Profi-Fußballer zu werden!

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