Falsche Messungen

CERN-Fehler: Einstein hatte doch recht

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Forscher glaubten, Teilchen gefunden zu haben, die schneller als Licht sind.

Die Welt der Physik geriet in Aufruhr, als ein Experiment am CERN in Genf vor einem halben Jahr Teilchen fand, die anscheinend schneller waren als Licht. Nun haben die Forscher zwei mögliche Fehler in ihren Messungen gefunden, wie das CERN am Donnerstag mitteilte.

Fehlerquellen
Eine mögliche Fehlerquelle liege in einem Kabelanschluss, der das externe GPS-Signal mit der Kontrolluhr des Experiments verbinde, heißt es in der Mitteilung. Hat diese Verbindung tatsächlich nicht richtig funktioniert, haben die Forscher für die untersuchten Neutrino-Teilchen eine zu hohe Geschwindigkeit gemessen.

Der zweite mögliche Fehler dagegen hätte dazu geführt, dass das Tempo sogar noch unterschätzt worden wäre. Diese Fehlerquelle liegt laut Communique in einem Oszillator, welcher der Synchronisierung der GPS-Signale dient. Um herauszufinden, ob es sich wirklich um Defekte handelte, wollen die Forscher im Mai Tests durchführen.

Im September 2010 hatten Forscher des Opera-Experiments am CERN Messergebnisse publiziert, wonach winzige Elementarteilchen namens Neutrinos schneller als Licht fliegen. Die Ergebnisse verblüfften die Fachwelt, denn die Lichtgeschwindigkeit gilt nach Albert Einstein als oberste Geschwindigkeitsgrenze im Universum.

Jubel beim Kernforschungszentrum CERN: Das Urknall-Experiment ist gelungen.

Erstmals gelang ein Protonen-Crash. Die Energie beim Zusammenstoß betrug rund sieben Billionen Elektronenvolt.

Der Teilchenbeschleuniger unter Genf beschleunigte die Protonen nahezu auf Lichtgeschwindigkeit.

Riesenfreude nach monatelangem Bangen: Das Experiment hatte sich immer wieder verzögert.

Applaus für die erfolgreichen Forscher.

Da darf es dann auch mal Champagner sein.

Und so sieht der beeindruckende Teilchenbeschleuniger aus.

Die Röhre, durch die Protonen gejagt werden. Sie schlängelt sich auf 27 Kilometern Länge durch den Genfer Untergrund.

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