Trotz aller Erfolge

CIA: ISIS bleibt weiterhin globale Bedrohung

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Die Jihadistenmiliz trainiert weiterhin erfolgreich Kämpfer für Anschläge.

Einzelne Erfolge im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) haben nach Einschätzung der CIA nichts an der globalen Bedrohung der Terrorgruppe geändert. CIA-Direktor John Brennan sagte vor einem Senatsausschuss in Washington: "Ungeachtet aller Fortschritte gegen den IS auf dem Schlachtfeld und im Finanzbereich haben unsere Anstrengungen die Fähigkeiten und die globale Reichweite der Terrorgruppe nicht reduziert."

Große Kader
Nach Einschätzung der CIA trainiert der IS erfolgreich Kämpfer für weitere Anschläge auf den Westen. Brennan sagte am Donnerstag, der IS verfüge über "große Kader" westlicher Kämpfer, um westliche Länder zu attackieren.

Erfolge der von den USA geführten Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak änderten nichts daran, dass der IS Sympathisanten inspiriere, auf eigene Faust loszuschlagen. Dafür seien keine direkten organisatorischen Beziehungen zum IS nötig - wie etwa am Sonntag beim Terroranschlag eines Einzeltäters in Orlando.

Brennans Einschätzung steht fundamental der von Brett McGurk entgegen. Der Sonderbeauftragte für die Internationale Allianz gegen den IS hatte vor wenigen Tagen ein viel optimistischeres Bild gezeichnet und gesagt, der IS sei in sehr vielen Bereichen geschwächt und auf dem Rückzug. Die Moral der Gruppe sinke rapide.

Kämpfer einsickern
Brennan sagte, der IS erkunde eine Vielzahl von Möglichkeiten, in den Westen einzusickern. Dazu gehörten Flüchtlings- und Schmugglerrouten ebenso wie legaler Reiseverkehr.

Besonders besorgt sei die CIA über die Entwicklung in Libyen, sagte Brennan. "Dieser Zweig ist der wahrscheinlich am weitesten entwickelte und gefährlichste", sagte Brennan. Er teile mit anderen Sicherheitsexperten die Einschätzung, dass Libyen wegen seiner Nähe zu Europa ein Problem sei. "Sie werden ihren Einfluss in Afrika ausdehnen und Anschläge in der Region wie in Europa planen wollen."

Brennan sagte, für einen signifikanten Niedergang des IS müssten der Gruppe noch viel schwerere Verluste an Boden, Personal und Geld zugefügt werden. "Wir schätzen, dass der IS seine globale Terrorkampagne intensivieren wird, je mehr der Druck auf den IS ansteigt, um auf der Agenda des globalen Terrors ganz vorne zu bleiben."

 

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