Deutschland

CSU-Politiker soll Mädchen für Sex bezahlt haben

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Der Nürnberger Landtagsabgeordnete ist von allen Ämtern zurückgetreten.

Der zurückgetretene Nürnberger CSU-Landtagsabgeordnete Michael Brückner wird verdächtigt, gegen Geld Sex mit einer Jugendlichen gehabt zu haben. Es laufe ein Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs Jugendlicher, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Mittwoch auf Anfrage und bestätigte entsprechende Medienberichte.

Zwei Missbrauchsfälle
Es handle sich um zwei Missbrauchsfälle, die der 51 Jahre alte CSU-Mann an einem Mädchen im Altersbereich "15, 16 Jahre" begangen haben solle, sagte die Sprecherin. Es gehe um entgeltliche sexuelle Handlungen. Erkenntnisse, dass sich das Opfer prostituiert habe, gebe es nicht. Das Mädchen stamme aber auch nicht aus dem privaten Umfeld des Landwirts, der auch Funktionär im Bayerischen Bauernverband war. Nähere Details zu den Umständen des Kennenlernens und der Taten wollte die Sprecherin nicht nennen.

Durchsuchungen
Wie die Behördensprecherin sagte, verweigerte der Abgeordnete in dem laufenden Verfahren bisher die Aussage. Seine Immunität sei bereits aufgehoben gewesen. Bei ihm seien bei Durchsuchungen auch Beweismittel wie Computer sicher gestellt worden, die nun ausgewertet würden. Hinweise auf andere Straftaten hätten sich bisher nicht ergeben. Im Fall eines Prozesses drohe dem Politiker eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft.

Sofortiger Rücktritt
Der seit 2013 im Landtag sitzende Brückner hatte am Dienstag überraschend seinen sofortigen Rücktritt von allen Ämtern und Funktionen erklärt und auch sein Landtagsmandat niedergelegt. Er stammt aus dem CSU-Bezirk Nürnberg, an dessen Spitze der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) steht.

Im Bayerischen Rundfunk sagte Söder, er sei "sehr schockiert". "Das sind schwere Vorwürfe, es würde sich dabei um schwere menschliche Verfehlungen handeln." Der Rücktritt von allen Ämtern sei folgerichtig. Das Ganze sei aber auch eine persönliche Sache, mit dem Rücktritt sei die Angelegenheit für die CSU "kein Thema mehr".

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