"Blutige Ernte"

China: 137 Festnahmen wegen Organschacher

Teilen

18 Ärzte unter den Verdächtigen - Bericht spricht von Falun Gong-Organraub.

Die chinesische Polizei hat wegen des Verdachts des Organhandels landesweit 137 Menschen festgenommen. Wie die Behörden am Sonntag mitteilten, wurden bei Razzien in 18 Provinzen und Regionen seit Ende Juli außerdem 127 Menschen "gerettet", die den illegalen Händlern Organe spenden wollten.

Unter den festgenommenen Mitgliedern des landesweit agierenden Ringes waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums auch 18 Ärzte. Demnach suchten die Verdächtigen auf Organe angewiesene Patienten in Krankenhäusern oder im Internet und "organisierten" dann passende Spender.

Untersuchungsbericht wirft Chinas Ärzten Organraub vor
In einem Untersuchungsbericht mit dem Titel "Blutige Ernte" zweier kanadischer Menschenrechtsanwälte wird dem kommunistischen Regime und den in Militärspitälern und Arbeitslagern tätigen Ärzten sogar regelrechter Organraub vorgeworfen, der an Anhängern der Meditationsbewegung Falun Gong vorgenommen wird. Mehr als 46.000 Menschen sollen für ihre Organe seit dem Beginn des Verbots und der Verfolgung von Falun Gong in China ermordet worden sein.

China: Land der fehlenden Organe?
Laut der Nachrichtenagentur Xinhua benötigen jedes Jahr mehr als 1,5 Millionen Chinesen eine Transplantation, wegen des Mangels an Organen können jedoch nur etwa 10.000 Operationen vorgenommen werden. Die hohe Nachfrage und die geringe Zahl an Spendern hat dem Gesundheitsministerium zufolge zu einem schwunghaften illegalen Organhandel geführt.

Die stärksten Bilder des Tages

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.