Sorge im Nachbarland

China-Virus: Erster Verdacht in Deutschland

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Der tödliche Coronavirus rückt immer näher an Österreich - nachdem in Frankreich drei Patienten mit der Krankheit im Spital liegen, gibt es jetzt auch Virus-Verdacht in Deutschland. 

Deutschland. Das Gesundheitsamt im Landkreis Peine (in der Nähe von Hannover) hat sich eingeschalten: Ein Reisender aus China ist mit einer fiebrigen Atemwegserkrankung zurückgekehrt, wie "Peiner Allgemeine Zeitung" berichtet. Der Mann habe sich im Risikogebiet aufgehalten. Dies habe am Freitag zu einer erhöhten Alarmbereitschaft im Landkreis Peine geführt.

Ein Sprecher des Landkreises betonte denn auch, dass nicht von einem Verdachtsfall im Sinne der WHO die Rede sei. Dennoch wurde der Mann auf Viren getestet. Festgestellt seien worden laut einem Sprecher des Landesgesundheitsamts Niedersachsen Influenza-A-Viren. Eine weitere, zusätzliche Infektion mit dem Coronavirus sei möglich, aber unwahrscheinlich. Die Berliner Charité in Berlin führe nun noch einen weiteren Test durch. Mit dem Ergebnis sei am Wochenende zu rechnen.

Coronavirus erreicht Europa

Das aus China stammende Coronavirus lässt immer mehr Menschen an einer neuen Lungenkrankheit sterben und hat inzwischen auch Europa erreicht. Das chinesische Staats-TV berichtete am Samstag über mittlerweile 41 Todesopfer und knapp 1.300 Infizierte in der Volksrepublik - rund ein Drittel mehr als noch am Vortag. Inzwischen gibt es auch in Frankreich als erstem Land der EU bestätigte Infektionen.
 
Drei Patienten befinden sich in Frankreich derzeit unter Quarantäne im Krankenhaus, wie das französische Gesundheitsministerium mitteilte. Ein Fall trat demnach in Bordeaux auf, die anderen beiden Lungenerkrankungen wurden in Paris diagnostiziert. Alle Patienten hätten sich zuvor in China aufgehalten, hieß es. Jeder, der in engem Kontakt mit den drei Infizierten stand, solle überprüft werden. Die Regierung werde alles unternehmen, um eine Ausbreitung des Erregers einzudämmen, sagte Gesundheitsministerin Agnès Buzyn. "Wir müssen eine Epidemie behandeln wie einen Flächenbrand."
 
In Bordeaux handelt es sich den Angaben zufolge um einen 48-jährigen Mann, der über Wuhan aus China zurückgekehrt war. In der chinesischen Millionenmetropole waren Anfang des Jahres die ersten Fälle der neuen Lungenkrankheit aufgetreten.
 
Bestätigte Fälle wurden zuletzt auch aus anderen asiatischen Ländern wie Japan, Thailand, Vietnam, Singapur und Taiwan gemeldet. Aus den US-Großstädten Seattle und Chicago wurde bis Freitag jeweils eine Erkrankung gemeldet. Am Samstag bestätigte dann auch Australien einen Fall der vom neuen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit: Der Erreger sei bei einem Chinesen nachgewiesen worden, der vergangene Woche aus China nach Melbourne gereist und zuvor in Wuhan gewesen sei, sagte Gesundheitsministerin Jenny Mikakos.
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