Um Haustiere zu produzieren

China baut weltgrößte Klon-Fabrik

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Viele Internet-User zeigen sich von dem Vorhaben beunruhigt.

In China wird derzeit die weltgrößte Fabrik zum industriellen Klonen von Haus- und Nutztieren gebaut. Die 200 Millionen Yuan (29,4 Millionen Euro) teure Anlage werde Klon-Labore und eine Gen-Datenbank beherbergen, schrieb die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua in einem Bericht, den die an der Anlage beteiligte chinesische Firma Boyalife am Dienstag auf ihre Internetseite stellte.

Die Klon-Fabrik in der nordchinesischen Hafenstadt Tianjin soll ab nächstem Jahr Hunde als Haustiere oder zum Einsatz bei der Polizei ebenso wie Rennpferde und Rinder klonen.

100.000 Klon-Rinder
Zunächst sollen 100.000 Klon-Rinder erzeugt werden. Die Produktion solle aber auf eine Million steigen, zitierte Xinhua den Boyalife-Chef Xu Xiaochun. Schließlich hätten chinesische Bauern derzeit Mühe, genügend Rinder zu züchten, um der großen Nachfrage zu begegnen.

Ethisch fragwürdig
An der Anlage ist neben Boyalife auch das südkoreanische Unternehmen Sooam Biotech beteiligt. Dessen Gründer Hwang Woo Suk war vor gut zehn Jahren das Klonen menschlicher Embryos vorgeworfen worden. Außerdem kam heraus, dass er bei seiner Forschung betrogen hatte und ethisch fragwürdig vorgegangen war.

Nutzer beunruhigt

In sozialen Netzwerken äußerten sich Nutzer beunruhigt über die geplante Klon-Fabrik. "Wird dieses Fleisch in Südkorea oder China verkauft? Wenn in China, bitte sorgt dafür, dass unsere Führer es zuerst essen", schrieb ein Nutzer mit Blick auf die Klon-Rinder. Andere verwiesen darauf, dass China schon in den vergangenen Jahren wiederholt von Lebensmittelskandalen erschüttert wurde.

"Wahnsinnig", kritisierte ein Nutzer das Vorhaben, auch Hunde zu klonen. Schon jetzt würden in China viele Hunde getötet, weil niemand sie haben wolle. Für Besorgnis sorgte im Internet auch die Tatsache, dass die Klon-Fabrik in der Nähe des Gefahrgutlagers in Tianjin liegt, das im August explodiert war. Dabei starben nach offiziellen Angaben 165 Menschen.
 

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