Nach Tod von Kim Jong-il

Clinton hofft auf stabiles Nordkorea

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Außenministerin hofft auf bessere Beziehungen. Obama unterstützt Japan.

US-Außenministerin Hillary Clinton hat nach dem Tod des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-il die Hoffnung geäußert, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern. Nach einem Gespräch mit ihrem japanischen Kollegen Koichiro Gemba sagte Clinton am Montag in Washington, sie sei besorgt um das Wohlergehen des nordkoreanischen Volkes. Japan und die USA seien an einem friedlichen und stabilen Übergang in Nordkorea interessiert.

Appelle
Die beiden Minister appellierten zugleich an Nordkorea, mit konkreten Schritten seine Bereitschaft zur atomaren Abrüstung zu demonstrieren. Die USA und Japan stünden in engen Konsultationen mit den anderen Teilnehmer der Sechs-Parteien-Gespräche. An den Verhandlungen über eine Abrüstung der atomaren Waffentechnologie in Nordkorea nahmen neben den beiden koreanischen Staaten, den USA und Japan auch Russland und China teil. Die Gespräche liegen seit 2008 auf Eis.

Der 69-jährige Kim Jong-il hatte nach Darstellung der amtlichen Medien Samstag früh während einer Zugfahrt einen Herzinfarkt erlitten. Sein jüngster Sohn Kim Jong-un wurde als "Großer Nachfolger" genannt und soll offenkundig die Macht übernehmen. Im vergangenen Jahr waren ihm bereits wichtige politische und militärische Posten übertragen worden. Ob die starke Militärführung den knapp 30 Jahre alten Kim als Machthaber anerkennt, ist allerdings noch offen.

Machtkampf
"Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es in Nordkorea zu einem Machtkampf an der Spitze kommt", sagte Nordkorea-Experte Chung Young-tae vom südkoreanischen Institut für Nationale Wiedervereinigung. In den vergangenen Jahren waren auch Kim Jong-ils Schwester und ihr Mann auf wichtige Posten in Politik und Militär berufen worden. Auch deshalb wird spekuliert, dass beide zusammen mit dem vergleichsweise noch unerfahrenen Kim Jong-un eine Art Triumvirat an der Staatsspitze bilden könnten.

Japan Hilfe bei Verteidigung zugesichert
US-Präsident Barack Obama telefonierte am Montag (Ortszeit) eine Viertelstunde lang mit dem japanischen Regierungschef Yoshihiko Noda, wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. Obama habe die Entschlossenheit der USA betont, "unsere engen Verbündeten, einschließlich Japans, zu verteidigen". Obama habe auch die Wichtigkeit unterstrichen, die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel und in der gesamten Region aufrechtzuerhalten. Obama und Noda hätten darin übereingestimmt, dass ihre Länder die Lage aufmerksam verfolgten und in engem Kontakt blieben.

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