Hohe Sterblichkeitsrate

Coronavirus auch tödlicher als Schweinegrippe

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Das neue Virus ist tödlicher als die Schweinegrippe-Pandemie und die jährlicher Grippewelle 

Über die Sterberate bei Infektionen mit dem neuen Coronavirus schwanken die Angaben noch erheblich. Das deutsche Science Media Center (SMC) hat aktuelle Angaben zusammengetragen. Demnach bewegt sich die Letalität außerhalb des Epizentrums in der Region Hubei in China laut WHO bei rund 0,7 Prozent. Damit liegt die Sterberate über der Schweinegrippe-Epidemie (2009/10) und der jährlichen Grippewelle.
 
Die Neue Grippe oder Schweinegrippe hatte laut Schätzungen eine Sterberate von 0,01 Prozent. Das heißt, dass im Schnitt ein Verstorbener auf 10.000 Infizierte kam. Insgesamt forderte die damalige Pandemie geschätzte 200.000 Todesopfer weltweit. Bei den alljährlichen Influenzawellen liegt die Letalität zwischen einem und zwei Todesfällen unter 1.000 Infizierten (0,1 bis 0,2 Prozent). Für das neue SARS-CoV-2-Virus geht WHO-Experte Bruce Aylward von rund sieben Verstorbenen pro 1.000 Krankheitsfällen außerhalb Hubeis aus - die Sterblichkeitsrate liegt damit höher als bei den zuvor genannten Epidemien.
 

Unterschiedliche Statistiken

Dass alle aktuellen Angaben mit großer Unsicherheit behaftet sind, zeigt sich auch daran, dass sie recht unterschiedlich ausfallen können: So gibt das Chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und Prävention (CCDC) die Letalität in Gesamt-China mit 2,3 Prozent an. Wobei dies vor allem auf die höhere Sterberate in der Provinz Hubei zurückzuführen ist (2,9 Prozent). In Rest-China liege die Sterberate bei nur 0,4 Prozent, so die Angaben auf Basis von mehr als 44.000 bestätigten Fällen. In Südkorea (aktuell rund 1.600 bestätigte Fälle) liegt die Todesrate bei knapp unter einem Prozent.
 
Laut einer in Fachkreisen anerkannten, ständig aktualisierten Online-Fallsammlung der Johns Hopkins Universität (USA) beläuft sich die momentane Zahl bestätigter Fälle weltweit auf etwas über 82.000 (Stand: 27. Februar). Die Länder mit den meisten Erkrankten außerhalb Ost- und Südostasiens sind demnach Italien (rund 450) und der Iran (rund 150).
 
In den meisten Fällen verlaufen Infektionen laut Daten aus China ohne größere Komplikationen: 80 von 100 Infizierten haben einen milden Krankheitsverlauf. Schwere Verläufe gebe es in 14 Prozent der Fälle. In Intensivbehandlung müssten demnach sechs von 100 Infizierten genommen werden. Aufgrund der vermuteten zahlreichen Fälle mit sehr milden Verläufen, die sich mitunter gar nicht in medizinische Behandlung begeben oder gar auf SARS-CoV-2 getestet werden, steht ein großes Fragezeichen hinter all diesen Angaben, heißt es in dem Factsheet des SMC.
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