Syrien-Krieg

Damaskus feiert "Rückzieher" Obamas

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Der US-Präsident will die Zustimmung des Kongresses ehe er zuschlägt.

Syrische Staatsmedien haben die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, einen Militärschlag zu vertagen, als historischen Rückzieher gefeiert. "Obama hat gestern direkt oder durch Implikation den Beginn des historischen amerikanischen Rückziehers verkündet", hieß es am Sonntag in einem Kommentar auf der Titelseite der amtlichen Tageszeitung "al-Thaura".

Obama hatte erklärt, er sei zu dem Schluss gekommen, als Reaktion auf einen Giftgaseinsatz gegen Zivilisten gegen die syrische Führung von Machthaber Baschar al-Assad militärisch vorzugehen. Vor einem Militärschlag solle aber das US-Parlament um Zustimmung gebeten werden. Damit ist der Militärschlag zumindest für die nächsten Tage abgewendet, weil der Kongress erst nach der Sommerpause ab dem 9. September über Obamas Antrag entscheiden kann.

Beweise für Sarin-Einsatz
Unterdessen gab US-Außenminister John Kerry bekannt, dass man Beweise für den Einsatz des Nervenkampfstoffs Sarin  habe. Die USA hätten entsprechende Proben erhalten und diese positiv auf das Giftgas getestet, erklärte Kerry am Sonntag in einem Interview mit dem Nachrichtensender NBC: "Haar- und Blutproben sind positiv auf Spuren des Nervengases Sarin getestet worden." Die Proben seien nach dem Anschlag am 21. August im Osten der Hauptstadt Damaskus gesammelt worden, die USA hätten die Informationen in den vergangenen 24 Stunden erhalten, so Kerry.

Die USA haben schon vor einigen Tagen erklärt, Beweise für einen Giftgaseinsatz des syrischen Regimes am 21. August zu besitzen. Unklar war bisher jedoch, welcher Kampfstoff eingesetzt worden ist. Am gestrigen Samstag sind auch UNO-Inspektoren aus Syrien zurückgekehrt, die feststellen sollten, ob Chemiewaffen eingesetzt wurden. Bis zu einem Ergebnis könnte es jedoch bis zu drei Wochen dauern.
 

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