Prozess

Dauerstudent massakrierte seine Eltern

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Mit 57 Stichen tötete er zuerst seinen Vater und dann seine Mutter.

Gestern, Mittwoch, spielte sich vor dem Schweizer Bezirksgericht Meilen ZH eine abstruse Szene ab. Ein 32-Jähriger Dauerstudent musste sich vor Gericht verantworten, weil er im Oktober 2014 seine Eltern mit 57 Messerstichen buchstäblich massakrierte. Während die Staatsanwältin den Tathergang schilderte, hörte der Student aufmerksam zu, als spräche sie nicht über ihn, sondern jemand anderen, berichtet Blick.ch.

Streit eskaliert

Im Oktober 2014 soll der Vater seinem arbeitsscheuen Sohn angedroht haben, ihn aus der Wohnung zu werfen. Der Streit eskalierte und der Dauerstudent verlor die Kontrolle über sich. 17 Mal stach er auf seinen Vater ein, ganze 40 Mal auf seine Mutter. Gefunden wurden die Leichen mit abgebrochenen Messerklingen, die noch in ihren Schädeln steckten.

Unterstützung bis zuletzt

Etwa zwanzig Mal soll der 32-Jährige die Schule gewechselt haben. Auch mehrere Studien brach er ab. Dennoch wurde er von seinen Eltern bis zuletzt unterstützt.

"Er sah sein Luxusleben in Gefahr, weil ihn die Eltern nun endgültig rauswerfen wollten", erklärte die Staatsanwältin die Hintergründe der Tat. Wegen mehrfachen Mordes fordert sie zwanzig Jahre Haft für den Studenten, außerdem soll er aufgrund seiner Schizophrenie in Behandlung.

Frühere Drohungen

Doch auch vor der grausamen Tat soll der 32-Jährige seine Eltern schon bedroht haben. Einmal soll er seinem Vater ein Messer in die Hand gedrückt haben und ihn dazu aufgefordert haben, Harakiri zu verüben.

Im Juli soll das Urteil im Prozess erfolgen. Der Anwalt des Studenten plädiert beim Tod des Vaters auf fahrlässige Tötung in Notwehr, bei der Mutter auf Totschlag. Der 32-Jährige hat vor Gericht behauptet, er habe Angst gehabt, von seinen Eltern umgebracht zu werden.

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