Atomkrieg

Der Weltretter ist tot

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Stanislaw Petrow hatte im Kalten Krieg Nerven bewahrt und so einen Atomkrieg verhindert.

Erst jetzt hat es die globale Bühne erreicht. Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow ist tot. Der ehemalige kommandierende Sowjet-Offizier ist still und heimlich bereits  am 19. Mai verstorben. Warum er unvergesslich bleibt? Er hat die Welt gerettet.

Fünf Atomraketen auf Moskau?

Sowjetische Spionagesatelliten hatten Ende September 19 83 den Start von fünf nuklearen Interkontinentalraketen gemeldet, die auf dem Weg waren, die Sowjetunion zu zerstören. Bei dieser Meldung  handelte sich aber um eine Fehlfunktion.

Der Herbst des Jahres 1983 war politisch angespannt. Das KGB rechnete mit einem überraschendem Angriff, auch das Politbüro war für eine Attacke der Sowjet-Feinde gewappnet. Unter diesen Umständen und dem politisch kalten Klima ist es besonders beachtlich, dass Petrow die Ruhe bewahrte und nicht den Befehl zum Gegenschlag gab.

Kein Atomkrieg aus Versehen

Der Oberstleutnant  wartete die 20 Minuten später eintreffende Meldung der Radarüberwachung ab, die keine eintreffenden Raketen sehen konnte. Somit hatten Petrow und seine stählerne Ruhe einen „Atomkrieg aus Versehen“, wie der Vorfall gerne bezeichnet wird, verhindert und zigtausende Leben gerettet. Petrow hatte dafür 2013 den, mit 25.000 Euro dotierten, Dresden-Preis 2013 der „Friends of Dresden“ erhalten.

Auch wenn Petrow lange Zeit über seine damalige Entscheidung schweigen musste und sie erst knappe zehn Jahre später bekannt war, in den Geschichtsbüchern wird er als derjenige Mann Erwähnung finden, der die womöglich größte Katastrophe der Menschheitsgeschichte nicht gestartet habe. Bezeichnend dazu sein Satz: „Ich wollte nicht schuld sein am Dritten Weltkrieg.“

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