Flüchtlinge

Deutsche schämen sich für Angriffe

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77 Prozent der Befragten sind für eine europäische Lösung der Flüchtlingskrise.

Die große Mehrheit der Deutschen schämt sich einer Umfrage zufolge für die gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge. Dem am Montagabend veröffentlichten Deutschlandtrend für die ARD-"Tagesthemen" zufolge gaben 83 Prozent der Befragten an, sich für Übergriffe etwa auf Flüchtlingsheime zu schämen. Allerdings sank dieser Wert im Vergleich zu einer Umfrage im September demnach um vier Punkte.

Übergriffe in Sachsen
Vor allem die im Februar in Sachsen verübten ausländerfeindlichen Übergriffe hatten für Entsetzen gesorgt. In Clausnitz blockierte eine pöbelnde Menschenmenge einen ankommenden Bus mit Flüchtlingen. Zudem gibt es dort Vorwürfe, die Polizei sei rüde gegen Schutzsuchende vorgegangen. In Bautzen bejubelten Schaulustige einen vermutlich absichtlich gelegten Brand eines Hotels, in das demnächst Flüchtlinge einziehen sollten.

Stärkere Verurteilung
Dem Deutschlandtrend zufolge wünschen sich 76 Prozent der Befragten, dass Politiker derlei Übergriffe stärker verurteilen. Außerdem sind demnach 58 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass die Behörden nicht genug tun, um Ausländer und Flüchtlinge vor Angriffen zu schützen.

Europäischer Ansatz
Nach der Bewältigung der derzeitigen globalen Flüchtlingskrise befragt sprachen sich 77 Prozent der Deutschen für einen europäischen Ansatz aus. Allerdings waren nur 32 Prozent der Befragten der Meinung, dass eine Lösung auf europäischer Ebene in naher Zukunft realisierbar ist. Die Einführung einer nationalen Obergrenze für die Aufnahme von Asylsuchenden befürworteten demnach 63 Prozent der Befragten - das waren ebenso viele wie im Vormonat.

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