Innenminister beraten

Deutschland im Fadenkreuz des Terrorismus

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Anlass zu Panik bestehe keiner, wohl aber zu erhöhter Aufmerksamkeit.

Die deutschen Innenminister haben am Donnerstag in Hamburg Beratungen über die aktuelle Terror-Bedrohung aufgenommen. Die Sicherheitsmaßnahmen sind im ganzen Land verschärft worden, die Bevölkerung ist zur Wachsamkeit aufgerufen worden. Die Innenminister des Bundes und der 16 Bundesländer trafen sich zu ihrer regulären Herbsttagung. Noch vor Eintritt in die reguläre Tagesordnung war ein Gespräch über die Sicherheitslage angesetzt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière hatte am Mittwoch mitgeteilt, es gebe "konkrete Ermittlungsansätze", die auf einen Anschlag hinwiesen. Ausdrücklich nannte er dabei die Terrororganisation Al-Kaida.

Kein Anlass zu Panik
Der Präsident der Bundespolizei, Matthias Seeger, ermahnte die Deutschen unterdessen zu erhöhter Wachsamkeit. Es bestehe kein Anlass zu Panik, wohl aber zu erhöhter Aufmerksamkeit, sagte er am Morgen im Fernsehen. Dass auch Deutschland im Zielspektrum des internationalen Terrorismus sei, sei bereits seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA klar.

Sicherheitsvorkehrungen werden "hochgefahren"
Seit der Bundestagswahl im vergangenen Jahr hätten sich die Hinweise auf eine erhöhte Terrorgefahr in Deutschland weiter verdichtet. In den vergangenen Tagen und Wochen, insbesondere in dieser Woche habe es zusätzliche Hinweise gegeben, die die Polizei in Bund und Ländern dazu veranlasst hätten, die Sicherheitsvorkehrungen "hochzufahren".

Nach der Warnung vor einem möglichen Terroranschlag in Deutschland noch vor Weihnachten hatten die Sicherheitsbehörden die Sicherheitsvorkehrungen im gesamten Land erhöht. Zum Schutz der Bevölkerung patrouillieren jetzt schwer bewaffnete Polizisten an Flughäfen und Bahnhöfen. An Grenzen wird strenger kontrolliert. Experten fürchten, dass Weihnachtsmärkte Ziel eines Anschlags sein könnten. Spekuliert wird auch über Attentate wie im indischen Mumbai, wo 2008 bei einem Terrorüberfall von Islamisten auf Hotels mehr als 160 Menschen starben.

Zusammenhang mit Vorfall Anfang Oktober
Nach einem Bericht der "Passauer Neuen Presse" vom Donnerstag gibt es bei den Terrorwarnungen offenbar einen Zusammenhang mit einem Vorfall im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet von Anfang Oktober. Bei einem Drohnen-Angriff sollen nach pakistanischen Geheimdienstangaben mehrere deutsche Islamisten ums Leben gekommen sein. Aus dem Umfeld dieser Islamisten soll nun Rache für den Drohnenangriff angekündigt worden sein, schreibt die Zeitung.

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