"Beleidigungen sind Fake News"

Donald Trump war beim Treffen mit Merkel doppelt respektlos

Teilen

Der syrische Flüchtling Aras Bacho schreibt, warum in seinen Augen Trump nicht viel Ahnung von Politik hat.

Donald Trump, der neue amerikanische Präsident, hatte kürzlich das erste Treffen mit Angela Merkel. Im Oval Office saßen die beiden. Als die Journalisten dann "Handshake" gerufen haben und ein Bild davon machen wollten, wie die beiden sich die Hände schütteln, kam jedoch alles ganz anders.

Angela Merkel hat Donald Trump angesehen und stumm den Handschlag gefordert, doch Donald Trump schaute auf den Boden, als sei er müde. Angela Merkel sah lächelnd zu den Journalisten, als sei nichts geschehen.

Die deutsche dpa-Journalistin Kristina Dunz stellte dem Präsidenten eine unangenehme Frage: "Warum macht Ihnen Pressevielfalt eigentlich so viel Angst, dass Sie ständig von Fake News sprechen, und dann selbst Dinge behaupten, die nicht belegt werden können?"

Donald Trump hat darauf keine Antwort gegeben. Die Journalistin hat jedoch von allen amerikanischen Kollegen für ihre Frage ein großes Lob bekommen.

Er benimmt sich wie ein Kind

Die Internet-Nutzer stellen Trump in einem anderen Licht dar. Angela Merkel wird als Mutter karikiert und Donald Trump als ein Kind, das gehörig geschimpft wird. Lachhaft. Um ehrlich zu sein: Der verweigerte Handschlag war kindisch, und das  von einem der mächtigsten Menschen der Welt.

Verlassen wir doch mal die politische Seite und werfen einen Blick auf Donald Trumps Person: Auch wenn Angela Merkel ein paar Fehler gemacht hat, darf man als Präsident der Vereinigten Statten nicht respektlos zu ihr sein.

Für Trumps Reaktion auf Merkel gab es bei Google eine eigene Suchkategorie. Soll heißen: Es wurde zum Hit im Internet. Die Amerikaner reagierten selber wütend über Trumps verweigerten "Handshake". Kommentare wie: "Sieh hin Amerika, das ist euer neuer Präsident, der keine Ahnung von Politik und Respekt hat. Angela Merkel hat einen Abschluss in Physik in der Tasche und Donald Trump nichts."

Daran sieht man, dass viele Amerikaner von Donald Trump enttäuscht sind. Man findet im ganzen Internet Dutzende Wut-Kommentare über Donald Trump und seine Nicht-Politik.

Am Tag nach dem Treffen postete er gleich zwei Tweets, über deren Widersprüchlichkeit man nur den Kopf schütteln kann.

Der erste: "Egal was ihr von Fake News gehört habt, ich hatte ein großartiges Treffen mit Angela Merkel!"

Der Zweite Tweet lautet: "Dennoch: Deutschland schuldet der Nato eine riesige Summe, und Amerika sollte für seine beste Verteidigung bezahlt werden, die es Deutschland bietet!"

Na, so kennen wir doch unseren amerikanischen Präsidenten.

Er scheint ja nicht viel Ahnung von Politik zu haben, dennoch hat er viel Macht und wurde gewählt. Umso unverschämter ist es, dass er die Kanzlerin auf seine hinterlistige Art in den sozialen Netzwerken angreift. Denn seine Beleidigungen sind in meinen Augen Fake News.

Gastbeitrag: Aras Bacho

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.