Verwechslung in Mexiko

Drogenboss: 20 Morde aus Versehen

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Ein jüngst inhaftierter Drogenboss hat Touristen mit Kartellmitgliedern verwechselt.

Im mexikanischen Drogenkrieg ist den Behörden ein weiterer Erfolg gelungen. Am Dienstag konnten sie den Nachfolger des bereits inhaftierten Drogenbosses Edgar "La Barbie" Valdez Villareal in Mexiko City festnehmen.

Valdez galt als einer der Top-Drogenschmuggler Mexikos und muss sich nun unter anderem wegen Drogenschmuggels, Entführung und Waffenbesitz vor Gericht verantworten. Der US-Bürger soll der Anführer einer Gruppe innerhalb des Beltran-Leyva-Kartells gewesen sein. Nach seiner Verhaftung Ende August hatte den Erkenntnissen der Behörden zufolge Montemayor die Führung des Drogenkartells übernommen.

Montemayor gestand 20-fachen Mord
Der verhaftete Montemayor hat nach Angaben der mexikanischen Polizei gestanden, jene 20 Touristen "aus Versehen" getötet zu haben, die Anfang November in einem Massengrab in der Nähe des Badeortes Acapulco aufgefunden worden. Er begründete den Mord demnach damit, dass er sie für die Mitglieder eines rivalisierenden Kartells gehalten habe.

Touristengruppe verschleppt
Eine bewaffnete Bande hatte am 30. September die einheimische Touristengruppe verschleppt. Der Bundesstaat Michoacan, aus dem die Gruppe kam, gilt als Hochburg des mächtigen Drogenkartells "La Familia". Auch Acapulco war in den vergangenen Monaten wiederholt Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden mexikanischen Drogenbanden. Immer wieder werden in Mexiko Massengräber entdeckt, in denen Opfer des blutigen Drogenkrieges verscharrt werden. Seit dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderon Ende 2006 sind bei dem Drogenkrieg in Mexiko bereits mehr als 28.000 Menschen ums Leben gekommen.

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