Sudan /Darfur

Droht ein neuer arabischer Frühling?

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Proteste gegen Teuerungen und das Regime fordern mindestens 8 Tote.

Bei Protesten in der westsudanesischen Region Darfur sind am Dienstag bei Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten mindestens acht Menschen getötet worden. Wie ein Regierungssprecher berichtete, kam es bei Protesten gegen steigende Preise und ein kürzlich beschlossenes Sparpaket der Regierung zu Unruhen. 24 Beamte erlitten Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Die rund 1.000 Demonstranten, meist Studenten, warfen einem Augenzeugen zufolge mit Steinen auf die Polizisten, während sie skandierten "Nein zu hohen Preisen" und "Wir wollen einen Regime-Wechsel".

Im Sudan kommt es seit Mitte Juni immer wieder zu Anti-Regierungs-Protesten. Die Zusammenstöße vom Dienstag forderten erstmals Todesopfer. Die Demonstranten fordern, ähnlich wie bei den Protesten des Arabischen Frühlings, einen "Fall des Regimes". Machthaber Omar al-Bashir, seit 1993 Präsident, regiert das Land mit eisener Faust. Zwar beendete der 68-Jährige den Bürgerkrieg zwischen dem arabischstämmigen Norden und dem überwiegend von Schwarzafrikanern bewohnten Süden des Landes. Doch wegen seiner Rolle im Darfur-Konflikt besteht gegen ihn seit 2009 ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag (IStGH/ICC) wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen.

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