Brasilien im Chaos:

Dutzende Tote wegen Polizeistreiks

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Streik nach einer Woche beendet - Mehr als hundert Tote.

Der einwöchige Polizeistreik im Südosten Brasiliens ist beendet. Die Regierung des kleinen Bundesstaats Espirito Santo hat bei einem Krisentreffen am Freitagabend eine Einigung mit Vertretern der Polizei erzielt.

Laut der Übereinkunft, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, sollen die Beamten am Samstagmorgen wieder ihre Arbeit aufnehmen. Im Gegenzug erhielten sie die Zusage, dass keine Disziplinarverfahren gegen sie eingeleitet werden.

Auf die geforderten Gehaltserhöhungen ging die Regierung jedoch nicht ein. Stattdessen sagte sie zu, überfällige Beförderungen umzusetzen und eine Kommission einzurichten, welche die Arbeitsbelastung der Polizisten untersuchen soll.

Chaotische Zustände in Espirito Santo

Der Protest der Polizisten hatte zu chaotischen Zuständen in Espirito Santo geführt. Da Polizeistreifen ausfielen, häuften sich die Straftaten und Gewaltverbrechen. Die brasilianische Regierung beorderte hunderte Soldaten unter anderem in die an der Küste gelegene Hauptstadt des Bundesstaats, Vitoria. Dennoch gab es nach Angaben der Polizeigewerkschaft mehr als hundert Tote.

Weil die Verfassung den Polizisten Arbeitsniederlegungen oder die Beteiligung an Demonstrationen untersagt, hatten seit dem vergangenen Wochenende die Ehefrauen und andere Familienangehörige die Polizeireviere in mehreren Städten in Espirito Santo blockiert. Die Beamten machten keine Anstalten, ihre belagerten Quartiere zu verlassen. Am Freitag weiteten sich die Proteste auf den benachbarten Bundesstaat Rio de Janeiro aus.

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