Verwirrende Infos

EHEC: Minister gesteht Fehler ein

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Der deutsche Gesundheitsminister kritisiert aber auch "selbst ernannten Experten".

Der deutsche Gesundheitsminister Daniel Bahr hat strukturell bedingte Probleme bei der Bewältigung der EHEC-Epidemie eingeräumt. "Ich will ja gar nicht sagen, dass die Kommunikation optimal gelaufen ist", sagte Bahr am Donnerstag in der ZDF-Sendung "maybrit illner" unter anderem zu dem Vorwurf, von Landesgesundheitsministern verbreitete Meldungen über vermeintliche EHEC-Quellen hätten zur Verunsicherung der Menschen beigetragen.

Kritik an "Experten"
Verwirrende Informationen seien jedoch vor allem von "selbst ernannten Experten" in die Welt gebracht worden. Gegen diese habe er "gar nicht anarbeiten" können, sagte Bahr. Er habe sich an das gehalten, was das Robert-Koch-Institut (RKI) empfohlen habe. Eine sofortige Diskussion über die auf Bund und Länder verteilten Zuständigkeiten für das Krisenmanagement lehnte Bahr erneut ab. Die Strukturen hätten sehr gut funktioniert, über eine Verbesserung werde nach der Epidemie gesprochen.

Dagegen forderte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die direkte Weitergabe von Klinik-Informationen an das RKI. "Ich hätte in dieser Situation sofort den Kliniken erlaubt, an das Robert-Koch-Institut elektronisch zu melden", sagte Lauterbach und kritisierte damit den bisher vorgeschriebenen Informationsweg über die zuständigen Länderbehörden.

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