EU-Außengrenze

EU-Land baut einen Grenzzaun zu Russland

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EU fördert 130 Kilometer lange Befestigung der Grenze zur russischen Exklave.

Litauen will seine Grenze zu der russischen Exklave Kaliningrad mit einem zwei Meter hohen Zaun absichern. Innenminister Eimutis Misiunas begründete dies am Montag gegenüber der AFP mit der Bekämpfung von Schmuggel und dem Ziel einer "Verstärkung der Außengrenze der Europäischen Union". Der Bau soll im Frühjahr beginnen und vor Jahresende abgeschlossen sein, sagte Misiunas.

Der Zaun soll rund 130 Kilometer lang sein. Die EU wird den Angaben zufolge mit rund 25 Millionen Euro den Großteil der Kosten übernehmen, der litauische Anteil wird mit 3,6 Millionen Euro veranschlagt.

Der Zaun werde "Panzer nicht aufhalten", sagte Misiunas. "Aber er wird so konstruiert sein, dass es schwierig wird, darüber zu klettern."

Marinestützpunkt
Die russische Exklave Kaliningrad grenzt im Norden und Osten an Litauen, im Süden an Polen. Russland nutzt die Hafenstadt Kaliningrad für einen Marinestützpunkt, eine direkte Landverbindung zum übrigen russischen Territorium gibt es nicht. Seit der Annexion der Schwarzmeer-Halbinsel Krim durch Russland im Zuge des Ukraine-Konflikts 2014 sind die Vorbehalte der baltischen Staaten und Polens gegenüber der russischen Militärmacht gewachsen.

Ende letzter Woche wurde in Polen die Ankunft von US-Militäreinheiten gefeiert. In den kommenden Jahren sollen mehrere tausend Soldaten der USA in östlichen NATO-Partnerländern stationiert werden. Der Kreml bezeichnete dies seinerseits als "Bedrohung" für die Sicherheit Russlands.
 

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