Festnahme

EU-Politiker wollte 350 Mio. abheben

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Der kommunistische Abgeordnete Miloslav Ransdorf gibt Rätsel auf.

Nach der Festnahme des tschechischen Europaabgeordneten Miloslav Ransdorf in einer Schweizer Bank wächst der Druck auf den Kommunisten. Ransdorf sei seit Samstag wieder auf freiem Fuß, werde aber erst später eine Erklärung abgeben, teilte sein Büro mit.

Die Schweizer Polizei hatte den 62-Jährigen am Donnerstag zusammen mit drei Slowaken in einer Bank in Zürich festgenommen. Es gehe um ein mutmaßliches Vermögensdelikt, teilte eine Sprecherin mit.

Hunderte Millionen Euro

Nach Darstellung des slowakischen Innenministers Robert Kalinak versuchte die Vierergruppe, die Überweisung von mehreren Hundert Millionen Euro zu veranlassen. "Die Bank stellte fest, dass die Ausweise nicht der Wirklichkeit entsprachen und rief die Polizei", sagte Kalinak der Agentur CTK zufolge. Zwei der Verdächtigen seien wegen Betrugs- und Steuerdelikten vorbestraft.

Der Vorsitzende der tschechischen Kommunisten (KSCM), Vojtech Filip, verlangte von Ransdorf eine Erklärung. "Er hat dort keine Parteiaufgabe erfüllt", sagte er im Sender CT. Seiner Ansicht nach könnte sich der Fall um nachrichtenlose Konten von Juden aus dem Zweiten Weltkrieg drehen. Es bestehe ein Interesse daran, diese Vermögenswerte ihren ursprünglichen Besitzern oder deren Erben zuzuordnen.

 

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