Friedensnobelpreisträger

Elie Wiesel in der Nähe von New York beigesetzt

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Rabbi würdigt "herausragendesten Zeugen des Holocaust".

Der verstorbene Friedensnobelpreisträger und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel ist Medienberichten zufolge am Sonntag (Ortszeit) in der Nähe von New York beigesetzt worden.

"Mir ist die ganze Zeit durch den Kopf gegangen, dass die sechs Millionen Holocaust-Opfer nicht die Würde einer Beerdigung gewährt bekamen. Ihre Asche wurde lediglich verstreut", sagte der Rabbi Shmuley Boteach der "New York Times". "Hier hatten wir die Ehre, den herausragendesten Zeugen des Holocaust zu beerdigen."

Private Trauerfeier in Manhattan

Vor der Beerdigung hatten rund 100 Familienangehörige und Freunde, darunter auch seine Witwe Marion, bei einer privaten Trauerfeier in einer Synagoge in Manhattan Abschied genommen. Unter anderem Wiesels Sohn Elisha, sein Enkel Eliyah und mehrere Freunde hielten Reden. Wiesel habe gerne gelacht und liebte Schokolade, erinnerten sie sich.

"Er war nicht nur ein Anführer für die Juden, sondern für alle Menschen", sagte der Kosmetikmogul Ronald Lauder der "New York Times". "Ich wäre nicht derjenige, der ich bin, wenn es ihn nicht gegeben hätte. Er hat mir beigebracht, dass wir gegen Gleichgültigkeit aufstehen müssen."

Wiesel war am Samstag im Alter von 87 Jahren gestorben. US-Präsident Barack Obama nannte Wiesel "Gewissen der Welt", Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel "eine Stimme der Moral und der Humanität". Der 1928 in Rumänien geborene Wiesel überlebte die Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald. Seine Eltern und seine jüngste Schwester waren von den Nationalsozialisten getötet worden. Über Jahrzehnte hinweg hatte sich der in New York lebende Schriftsteller ("Die Nacht", "Jude heute") für die Erinnerung an den Holocaust eingesetzt.

 

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