Argentinien

Enkel 37 Jahre nach Babyraub gefunden

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83-jährige Oma: "Ich wollte nicht sterben, ohne ihn umarmt zu haben."

Die Vorsitzende der "Abuelas de Plaza de Mayo" hat in Argentinien ihren von Militärs geraubten Enkel gefunden. Der heute 36-jährige Mann wurde durch einen Gentest als Sohn der 1977 von Militärs verschleppten Tochter von Estela Carlotto identifiziert. "Ich wollte nicht sterben, ohne ihn umarmt zu haben" erklärte die 83-jährige am Dienstag in Buenos Aires.

Der Mann habe sich vor einem Monat freiwillig dem Gentest unterzogen, weil er Zweifel über seine Herkunft hegte. Die Tochter Carlottos wurde 1978 von Militärs in Gefangenschaft in La Plata, 60 Kilometer südlich von Buenos Aires, getötet.

Carlotto ist Präsidentin der Menschenrechtsorganisation "Abuelas de Plaza de Mayo" ("Großmütter der Plaza de Mayo"), die seit 1977 nach ihren verlorenen Enkelkindern suchen. Rund 500 Kinder von Verschleppten sollen von den Militärs illegal an Pflegeeltern abgegeben worden sein. Bisher haben 114 Menschen erfahren, dass ihre richtigen Eltern während der Diktatur (1976-83) verschleppt oder ermordet worden waren.

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