Konflikt Türkei-Syrien

Erdogan: Flugzeug hatte Munition geladen

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Syrische Maschine zur Landung gezwungen - Putin sagte Türkei-Besuch ab.

Das in der Türkei zur Landung gezwungene Passagierflugzeug aus Moskau hat nach Angaben der Regierung in Ankara für Syrien bestimmte russische Munition geladen gehabt. Adressat der Lieferung sei das Verteidigungsministerium in Damaskus gewesen, sagte Ministerpräsident Tayyip Erdogan am Donnerstag. Die Munition stamme von einem russischen Hersteller.

Der russische Botschafter in der Türkei ist in das Außenministerium in Ankara zitiert worden. Von türkischer Seite hieß es zudem, dass ein geplanter Besuch von Russlands Präsident Vladimir Putin am Montag "aus Zeitgründen" auf 3. Dezember verschoben wurde.

Die USA haben sich unterdessen hinter die Türkei gestellt. Zwar wollte der stellvertretende Regierungssprecher Josh Earnest die Entscheidung Ankaras, das Flugzeug zur Landung zu zwingen, nicht ausdrücklich kommentieren. Aber er sagte am Donnerstag, Washington stehe hinter Verbündeten, die versuchten, Waffenlieferungen an das Regime von Bashar al-Assad zu verhindern. Die gelte besonders für die Türkei.

Passagiermaschine gestoppt
Zuvor hatte die Türkei am Mittwoch eine syrische Passagiermaschine auf dem Weg von Moskau nach Syrien in Ankara zur Landung gezwungen. Die türkischen Behörden erklärten, die Maschine habe Rüstungsgüter für den Bürgerkriegsstaat an Bord. Das russische Außenministerium warf der Türkei daraufhin vor, mit der erzwungenen Landung das Leben russische Bürger gefährdet zu haben. Russland und Syrien streiten ab, dass in dem Flugzeug Rüstungsgüter transportiert wurden.

Das Außenministerium in Moskau forderte die türkischen Behörden auf, die erzwungene Landung zu erklären. Leben und Sicherheit russischer Bürger seien gefährdet gewesen, erklärte Ministeriumssprecher Alexander Lukaschewitsch. Nach russischen Angaben befanden sich 37 Insassen in dem Flugzeug, darunter 17 russische Bürger.

Syrien beschuldigte die Türkei der "Luftpiraterie". Der Stopp des Flugzeuges sei "ein feindlicher Akt", erklärte das syrische Außenministerium. Das Ministerium betonte, es seien "keine Waffen oder sonstigen verbotenen Waren" an Bord gewesen. Konkrete Angaben dazu, was sich im Frachtraum der Maschine befand, wurden nicht gemacht.

Der türkische Verkehrsminister Binali Yildirim betonte, sein Land müsse dafür sorgen, dass der Luftraum nur für zivile Zwecke genutzt werde. Der Airbus A-320 hatte Ankara am frühen Morgen in Richtung Damaskus verlassen können, nachdem die verdächtigen Teile der Ladung beschlagnahmt worden waren.

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© oe24

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