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Erfolge und Niederlagen der IS

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Die jihadistische Organisation "Islamischer Staat" (IS) ging aus einem Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida im Irak hervor. Sie bezeichnete sich lange als "Islamischer Staat im Irak und in der Levante" (ISIS/ISIL) und benannte sich nach Ausrufung des "Kalifats" am 29. Juni 2014 um. Ein Rückblick:

14. Jänner 2014: Eroberung von Raqqa in Syrien; Einheiten der im April 2013 gegründeten Gruppe ISIL erobern Raqqa im Norden Syriens. Erstmals verliert die syrische Regierung von Präsident Bashar al-Assad damit vollständig die Kontrolle über eine Provinzhauptstadt. Im Jänner 2014 gelingt es den ISIL-Kämpfern auch, im Irak die Stadt Falluja, westlich von Bagdad, und Teile der Stadt Ramadi einzunehmen.

10. Juni: Eroberung von Mosul; mit der Einnahme der zweitgrößten irakischen Stadt Mosul durch ISIL wird die Schwäche der irakischen Sicherheitskräfte offenkundig. Die Extremisten bringen nun Tikrit und weite Teile der kurdischen Gebiete im Norden Iraks unter ihre Kontrolle. Sie verfolgen die christliche und die yezidische Minderheit.

29. Juni: Ausrufung des "Kalifats"; Die sunnitisch-jihadistischen Extremisten rufen in den von ihnen eroberten Gebieten in Syrien und im Irak ein "Kalifat" aus. Erster "Kalif" des neuen Gottesstaates sei Anführer Abu Bakr al-Baghdadi, der von seinen Anhängern auch als "Kalif Ibrahim" verehrt wird.

8. August: Luftangriffe auf IS-Stellungen; Eine internationale Koalition unter Führung der USA, zu der auch arabische Staaten gehören, geht mit Luftangriffen gegen die IS-Hochburgen vor. Der irakische Regierungschef Nuri al-Maliki wird von Haidar al-Abadi abgelöst. Die Luftangriffe werden am 23. September auf Ziele in Syrien ausgeweitet.

19. August: Ermordung von Geiseln; Die IS-Jihadisten beginnen mit einer Serie von Ermordungen internationaler Geiseln. Auf einem Video wird vorgeführt, wie der US-Journalist James Foley enthauptet wurde, der 2012 in Syrien entführt worden war. Die Extremisten bekennen sich auch zu der Ermordung eines jordanischen Piloten (3. Februar 2015) und zur Enthauptung von 21 ägyptischen Christen in Libyen (1. Februar 2015). Weitere Tötungsvideos werden im Laufe mehrerer Monate im Internet verbreitet.

19. September: Frankreich startet Luftangriffe im Irak. Einige Tage später bombardieren das US-Militär und Luftstreitkräfte von arabischen Partnerländern erstmals IS-Stellungen in Syrien.

Dezember: Kurdische Kämpfer (Peshmerga) beenden mithilfe internationaler Luftangriffe die monatelange Belagerung des Sinjar-Gebirges nordwestlich der IS-Extremisten-Hochburg Mosul. Im August waren Zehntausende Angehörige der yezidischen (jesidischen) Volksgruppe vor den Jihadisten in die Berge geflohen, die meisten wurden bald darauf gerettet.

26. Jänner 2015: Kurdische Kämpfer erobern Kobane (Ayn al-Arab); Nach monatelangen Kämpfen vertreiben kurdische Kämpfer die IS-Jihadisten aus der nordsyrischen Stadt Kobane an der türkischen Grenze. Am selben Tag gibt ein irakischer Militärvertreter bekannt, dass der IS aus der Provinz Diyala, nordöstlich von Bagdad, verdrängt wurde.

Februar: Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt, wie ein gefangener jordanischer Pilot bei lebendigem Leib verbrannt wird. Zuvor hatten die Extremisten bereits die Tötung zweier japanischer Geiseln zu Schau gestellt. IS-Anhänger bringen Video-Aufnahmen über die Zerstörung von antiken Kulturgütern aus einem Museum in Mosul in Umlauf.

März: Irakische Kräfte erobern die strategisch wichtige Stadt Tikrit zurück, die die IS-Jihadisten im Juni 2014 in ihre Gewalt gebracht hatten. In der assyrischen Ausgrabungsstätte Nimrud im Irak beginnen die Extremisten mit der Zerstörungdes archäologischen Kleinods aus der Antike. Die UNO-Welterbeorganisation UNESCO spricht von einem "Kriegsverbrechen".

April: IS-Kämpfer dringen in Ramadi rund 100 Kilometer westlich von Bagdad ein. Tausende Iraker fliehen vor dem Terror Richtung Bagdad, dürfen die Hauptstadt aber nicht betreten.

Mai: Die Jihadisten bringen Ramadi vollständig unter ihre Kontrolle. Kurden erobern IS-Gebiete in Nordsyrien. Zugleich bringen die IS-Extremisten die Antiken-Stätte Palmyra (Tadmor) in Syrien unter ihre Kontrolle. Der IS hat inzwischen Anhänger und Ableger in anderen Ländern: Am 28. Mai bringen IS-Kämpfer etwa den internationalen Flughafen von Sirte in Libyen unter Kontrolle. Es gibt auch Verbindungen zur ägyptischen Gruppierung Ansar Beit al-Maqdis und zur nigerianischen Extremistenorganisation Boko Haram.

Juni: Der IS verbreitet ein schockierendes Video über neue Hinrichtungsmethoden.

26. Juni: Bei einem Anschlag des IS auf eine schiitische Moschee im Golfstaat Kuwait sterben 27 Gläubige. IS-Unterstützer behaupten, dass der Anschlag beim tunesischen Badeort Sousse mit 39 Toten von einem IS-Anhänger verübt wurde. Beim französischen Lyon ereignete sich ein offenbar radikalislamistisch motiviertes Attentat auf ein Gaslager, ein Mann wurde enthauptet.
 

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