Neue Transit-Route?

Erste Flüchtlinge an Serbiens Grenze zu Kroatien

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Innenminister Stefanovic hält Debatten über Alternativrouten von Flüchtlinge für verfrüht.

Nach der ungarischen Grenzschließung ist am Mittwoch in der Früh ein erster Flüchtlingsbus an der serbisch-kroatischen Grenze eingetroffen. Eine Gruppe von 30 bis 40 Flüchtlingen sei um 4.30 Uhr MESZ in den Busbahnhof der serbischen Grenzstadt Sid eingefahren, berichteten Augenzeugen. Sie waren direkt aus dem südserbischen Presevo angereist.

Video zum Thema: Flüchtlinge wollen aus Serbien weg


Serbien will abwarten
Der serbische Innenminister Nebojsa Stefanovic hält die Debatten über die Alternativrouten von Flüchtlingen, nachdem die ungarische Grenze am Montag geschlossen wurde, für verfrüht. Es würde sich derzeit nicht um sehr hohe Flüchtlingszahlen handeln. Es sei verfrüht davon zu reden, ob sie ihre Reise über Ungarn, Kroatien oder ein anderes Land fortsetzen würden, sagte Innenminister in Horgos.

Laut Belgrader Medienberichten hätten etwa 100 Flüchtlinge die vergangenen Nacht am Grenzübergang Horgos 1 (nach Röszke) verbracht. Einige andere waren ins Camp im naheliegenden Kanjiza zurückgekehrt.

Die Grenzübergänge zu Ungarn, Horgos und Backi Breg, waren auch am Mittwoch für den Verkehr komplett gesperrt. Der normale Verkehr verlief nach Angaben des Automobilverbandes Serbiens über die Grenzübergänge Kelebija und Backi Vinogradi.

In der westserbischen Stadt Sid an der Grenze zu Kroatien kamen in der vergangenen Nacht erste Flüchtlingsgruppen aus dem südserbischen Presevo an. Ein Flüchtlingscamp wurde in einem früheren Kinderkrankenhaus errichtet. Laut der staatlichen Presseagentur Tanjug waren nach Mitternacht in Sid auch Flüchtlinge angekommen, die den Taxitransport benutzt hätten und die sich sofort in Richtung Kroatien begeben hätten.

Kroatien will Menschen bei Durchreise helfen
Die kroatische Polizei hat Mittwoch früh bestätigt, dass erste Flüchtlinge die serbisch-kroatische Grenze überquert haben. Laut Augenzeugenberichten versuchen sie in den Nachtstunden in Ostkroatien am Grenzübergang Tovarnik/Sid vorbei einzureisen, um der Registrierung auszuweichen. Die kroatische Polizei griff die Flüchtlinge in den umliegenden Maisfeldern auf.

Bisher seien rund 150 Menschen eingetroffen, erklärte der kroatische Premier Zoran Milanovic in Zagreb: "Sie werden Kroatien durchqueren können, und wir werden ihnen dabei helfen."





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