Niederlande

Erzieher missbrauchte 83 Kleinkinder

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Der 27-Jährige trieb in Amsterdamer Kindergärten sein Unwesen.

Ein in den Niederlanden festgenommener Erzieher hat den sexuellen Missbrauch von 83 Kleinkindern gestanden. Der 27-jährige Niederländer lettischer Herkunft habe die Misshandlungen in Amsterdamer Kindergärten im Zuge der Verhöre zugegeben, teilte die Staatsanwaltschaft in der niederländischen Metropole am Dienstag mit. "Die Befragungen gehen weiter, wir wissen nicht, ob er noch mehr gestehen wird", fügte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Franklin Wattimena, hinzu. Alle Eltern der betroffenen Kinder seien persönlich über die Erkenntnisse informiert worden.

Mann arbeitete auch als Babysitter
Der Erzieher ist seit dem 10. Dezember in Haft. Er wird verdächtigt, auch Kinder-Pornos produziert und verbreitet zu haben. Zunächst hatte er gestanden, sich an "Dutzenden" Kindern vergangen zu haben. Zwischen Februar 2007 und Jänner 2010 war der Erzieher in mindestens zwei Amsterdamer Kinderkrippen beschäftigt, die Neugeborene und Kinder bis zu einem Alter von vier Jahren betreuten. Seit 2009 arbeitete der Mann zudem als Babysitter, den Kontakt mit den Eltern nahm er vornehmlich über das Internet auf.

Der Verdächtige war nach Hinweisen der US-Behörden festgenommen worden, die wegen Kinder-Pornografie ermittelten. Zwei weitere Männer, darunter der Lebenspartner des Erziehers, wurden im Zuge der Ermittlungen festgenommen und befinden sich weiterhin in Haft.

Belgien: Nonnen sollen Kinder missbraucht haben
In Belgien sind nach einer ganzen Reihe von katholischen Priestern nun auch mehrere Nonnen beschuldigt worden, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Ein 63-Jähriger reichte in Brüssel bei der Generalstaatsanwaltschaft Klage wegen Übergriffen ein, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga am Dienstag meldete. Die Taten sollen sich nach Aussagen des Mannes in den 50er Jahren in einem Waisenhaus im flämischen Ort Halen zugetragen haben.

Der Kläger lebte demnach zwischen seinem sechsten und dreizehnten Lebensjahr in dem von Nonnen geführten Haus, das heute nicht mehr besteht. Laut Belga sagte der Mann einem Radiosender, er sei vom Alter von zehn Jahren an missbraucht worden: "Ich schlief in einem Raum mit vierzig anderen Buben. Es gab zwei kleine Kammern, in denen zwei Schwestern schliefen, die uns benutzt haben." Auch beim Duschen habe es Übergriffe gegeben.

Vergangene Woche waren im flämischen Kortrijk ähnliche Vorwürfe laut geworden. Die dortige Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein. Skandale um Kindesmissbrauch hatten die katholische Kirche und andere Institutionen in den vergangenen Monaten in zahlreichen Ländern, darunter Österreich, erschüttert. In Belgien schlugen sie besonders hohe Wellen. Im September erklärte eine von der Kirche eingesetzte Kommission, rund 500 Zeugnisse mutmaßlicher Missbrauchsopfer erhalten zu haben, von denen sie einen Teil veröffentlichte.
 

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