Volksabstimmung in Großbritannien

Europäische Konzernchefs warnen vor Brexit

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Lobbygruppe: Das Auseinanderbrechen des Binnenmarkts muss verhindert werden.

Die Chefs von mehr als 50 europäischen Konzernen haben vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU gewarnt. In einem offenen Brief erklärte die Lobbyorganisation European Round Table of Industrialists (ERT) am Dienstag, sie sei der "festen Überzeugung, dass es für Europa noch nie zuvor von größerer Bedeutung war, auch weiterhin zusammenzuarbeiten und zusammenzubleiben."

Ein Europa ohne Großbritannien wäre "schwächer", ebenso wie das Vereinigte Königreich "außerhalb der EU schwächer wäre."

Auseinanderbrechen des Binnenmarkts
Die EU sei heute der größte Wirtschaftsraum und die größte Freihandelszone weltweit, schreiben die Konzernchefs, unter anderem von BASF, Shell und Vodafone. "Ein Auseinanderbrechen des Binnenmarkts und der Regeln, die für 28 Länder gelten, würde unseren Wohlstand nicht erhöhen, sondern verringern." BASF-Chef Kurt Bock sagte der "Bild"-Zeitung vom Dienstag, nichts werde besser, sollte Großbritannien die EU verlassen. "Das gilt auch für das Ansehen Europas in der Welt und damit für den Ruf europäischer Unternehmen."

Keiner der EU-Staaten könne die künftigen Herausforderungen allein bewältigen, warnte der ERT. Zugleich betonten die Konzernchefs, sie würden die Entscheidung der britischen Bürger respektieren. Großbritannien stimmt am 23. Juni per Referendum über seinen Verbleib in der EU ab. Das Land ist über diese Frage in zwei Lager zerrissen, der Ausgang gilt als knapp.

Einsatz für Interessen der Wirtschaft
Die Lobbyorganisation ERT setzt sich auf nationaler Ebene und vor allem in Brüssel für die Interessen der Wirtschaft ein. Ihr gehören 51 Chefs europäischer Unternehmen an, die international tätig sind und ein breites Spektrum in den Bereichen Industrie und Technologie abdecken. Zusammen haben sie fast sieben Millionen Beschäftigte.

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