Im Irak

Explosion nahe Arabische-Liga-Gipfel

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Hälfte der Staatschefs blieb fern.

Mit dreistündiger Verspätung hat am Donnerstag im Irak der erste Gipfel der Arabischen Liga seit Beginn des Arabischen Frühlings begonnen. Gleich zu Beginn berichteten Augenzeugen von einer Explosion, die sich in der Nähe des Tagungsortes ereignet habe.

Sicherheitsbedenken
Aus Sicherheitsgründen war mehr als die Hälfte der Staatschefs dem Treffen ferngeblieben. Andere Herrscher zogen es wegen politischer Differenzen mit dem Gastgeber Irak vor, nicht zu erscheinen. Der Gipfel findet in der hermetisch abgeriegelten Grünen Zone von Bagdad statt.

Syrien auf der Tagesordnung
Ganz oben auf der Tagesordnung des Gipfels, der nur wenige Stunden dauern soll, steht das Thema Syrien. Die syrische Führung war jedoch nicht eingeladen. Die Liga hatte Syriens Mitgliedschaft wegen der brutalen Unterdrückung der Protestbewegung im vergangenen Jahr eingefroren.

Dafür kam der Emir von Kuwait, Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah, nach Bagdad. Es war der erste Besuch eines kuwaitischen Monarchen im Irak seit der irakischen Invasion in Kuwait im Jahr 1990.

Auch der sudanesische Präsident Omar al-Bashir war am Mittwochabend nach Bagdad gereist. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor. Als Gast nahm UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon an dem Gipfeltreffen teil. Ban traf mit Vertretern der Arabischen Liga zusammen, um die Umsetzung des Friedensplans für Syrien zu besprechen.

Friedensplan
Der syrische Präsident Bashar al-Assad hatte Anfang der Woche dem Sechs-Punkte-Plan der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen zugestimmt, der unter anderem einen Waffenstillstand vorsieht. Nach Angaben der Opposition gingen Regierungstruppen jedoch auch am Mittwoch noch gewaltsam gegen Aufständische vor.

Vor seinem Eintreffen in Bagdad nannte Ban die Zusagen des Präsidenten einen "wichtigen ersten Schritt" um die Gewalt in Syrien zu beenden. "Ich mahne Präsident Assad jedoch, seine Zusagen umgehend in die Tat umzusetzen", fügte er hinzu. In dem seit mehr als einem Jahr andauernden Konflikt zwischen Regierung und Aufständischen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen mehr als 9.000 Menschen ums Leben gekommen.

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