Brüssel-Terror

Live: Aufgeheizte Stimmung bei Neonazi-Demo

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Laut einem Bericht fahnden die Terrorermittler nach acht Verdächtigen.

Die Sicherheitslage in Belgien ist weiterhin angespannt. Ein für diesen Sonntag geplanter "Marsch gegen die Angst" in Brüssel wurde abgesagt, da die Polizei mit laufenden Ermittlungen ausgelastet ist. Dennoch gab es unruhen in der belgischen Hauptstadt. Ein Großaufgebot der Polizei hat am Sonntag Hunderte belgische Hooligans zurückgedrängt, die sich trotz eines Demonstrationsverbotes im Stadtzentrum von Brüssel versammelt hatten. Wie Fernsehbilder zeigten, setzten die mit Helmen, Schildern und Schlagstöcken ausgerüsteten Polizisten dabei auch Wasserwerfer ein.

Aufmarsch von 450 Rechtsextremen

Rund 450 teils vermummte und ganz in Schwarz gekleidete Rechtsextreme hatten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga zuvor am zentralen Gedenkort für die Opfer der Anschläge von Brüssel, dem Platz vor der Börse, versammelt. "Belgische Hooligans, wir sind hier zuhause!", skandierten die sichtlich aufgebrachten und teils alkoholisierten Demonstranten immer wieder.

Bereits zuvor hatten sich Hunderte Menschen auf dem Platz vor der Börse versammelt um friedlich den Opfern der Attacken vom Dienstag zu gedenken. Die angrenzende Metrostation "De Brouckere" wurde vorübergehend gesperrt.

Fahndung nach Verdächtigen geht weiter

Nach den Bombenexplosionen in Brüssel und der Pariser Anschlagserie vom November fahnden die Sicherheitsbehörden weiter nach mehreren mutmaßlichen Terrorhelfern. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" sollen sich mindestens acht Verdächtige in Syrien aufhalten oder in Europa auf der Flucht sein.

Klarstellung erwartet
Die meisten davon seien Franzosen und Belgier, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. In Brüssel wird eine Klarstellung der Staatsanwaltschaft erwartet, ob es sich bei einem festgenommenen Mann um den tagelang gesuchten dritten Attentäter vom Flughafen handelt.

Nach dem "Welt am Sonntag"-Bericht zählen die gesuchten Islamisten zu den Kontaktpersonen des mutmaßlichen Drahtziehers der Pariser Anschläge, Abdelhamid Abaaoud, und des in Belgien gefassten Terrorhelfers Salah Abdeslam.

Kopf der europäischen IS-Terrorzellen erschossen
Nach Ermittlungsergebnissen aus Frankreich und Belgien soll der mutmaßliche Kopf der europäischen IS-Terrorzellen der Algerier Mohamed Belkaid gewesen sein, der bei einem Polizeieinsatz in Belgien erschossen wurde. Er soll gemeinsam mit Najim Laachraoui, einem Bombenbauer und späteren Brüssel-Attentäter, die Terrorkommandos bei den Pariser Attentaten von Belgien aus per Telefon angeleitet und koordiniert haben, wie das Sonntagsblatt weiter berichtete.

Laut der belgischen Zeitung "Le Soir" ist der dritte Attentäter vom Brüsseler Flughafen längst gefasst. Der in der Nacht auf Freitag festgenommene Faycal C. sei von jenem Taxifahrer identifiziert worden, der das Terrorkommando zum Flughafen brachte. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht. Wie der Sender RTBF berichtete, wird noch auf das Ergebnis einer DNA-Analyse gewartet. Gegen Faycal C. wurde Haftbefehl erlassen wegen Beteiligung an terroristischen Morden. Waffen oder Sprengstoff waren bei ihm nicht gefunden worden
 

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 19:22

In Italien gefasster Algerier verweigert die Aussage

Der im Zusammenhang mit den Bombenanschlägen von Brüssel festgenommene Algerier Djamal Eddine Ouali hat in italienischer Haft nach Angaben aus Justizkreisen die Aussage verweigert.

Ouali sei am Sonntag in einem Gefängnis in der Nähe von Fuorni in der süditalienischen Region Salerno befragt worden, hieß es aus Justizkreisen. Dabei habe der 40-Jährige von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht.

Der zuständige Ermittlungsrichter ordnete den Angaben zufolge die Verlängerung von Oualis Inhaftierung bis zu seiner voraussichtlichen Auslieferung an Belgien an. Über die Auslieferung soll demnach am kommenden Freitag entschieden werden. "Ouali wird ausgeliefert", zeigte sich der Polizeichef von Salerno, Alfredo Anzalone, im Sender Rai-Uno zuversichtlich.

 17:07

Hooligans verschiedener Fußballvereine

Der Bürgermeister des Ortes Vilvoorde nördlich von Brüssel Hans Bonte gab nach einem Bericht der Zeitung "La Libre" an, es handele sich um "rechtsextreme Hooligans verschiedener Fußballvereine der ersten Liga". Die Störer kamen nach einem Bericht der Agentur Belga aus Antwerpen im Norden des Landes.

 16:38

Brüssel Nazi Demo © Reuters

Quelle: Reuters

 15:58

Polizei drängt Hooligan-Demo zurück

Ein Großaufgebot der Polizei hat am Sonntag Hunderte belgische Hooligans zurückgedrängt, die sich trotz eines Demonstrationsverbotes im Stadtzentrum von Brüssel versammelt hatten. Wie Fernsehbilder zeigten, setzten die mit Helmen, Schildern und Schlagstöcken ausgerüsteten Polizisten dabei auch Wasserwerfer ein.

Rund 450 teils vermummte und ganz in Schwarz gekleidete Rechtsextreme hatten sich nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga zuvor am zentralen Gedenkort für die Opfer der Anschläge von Brüssel, dem Platz vor der Börse, versammelt.

 15:23

13 Razzien um belgische Hauptstadt

Auch Tage nach den verheerenden Brüsseler Anschlägen fahndet die Polizei weiter nach mutmaßlichen Terroristen. Sonntagfrüh gab es an verschiedenen Orten insgesamt 13 Hausdurchsuchungen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, die meisten davon im Großraum Brüssel.

Die Razzien stünden im Zusammenhang mit Terrorismus-Ermittlungen, hieß es. Eine ausdrückliche Verbindung zu den Attentaten vom Dienstag stellte die Behörde aber nicht her. Von insgesamt neun festgenommenen Personen wurden bis zum Nachmittag fünf wieder auf freien Fuß gesetzt. Bei den übrigen sollte ein Richter im Laufe des Tages über eine mögliche Untersuchungshaft entscheiden.

 15:18

Aufgeheizte Stimmung bei Neonazi-Demo

Trotz einer Absage des "Marsches gegen die Angst" aufgrund von Sicherheitsbedenken haben am Sonntag Hunderte belgische Hooligans im Stadtzentrum von Brüssel demonstriert. Die rund 450 Rechtsextremen marschierten nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur "Belga" vom Nordbahnhof zum Platz vor der Börse, der sich zum zentralen Gedenkort an die Opfer der Terroranschläge entwickelt hat.

Fernsehbilder zeigten eine offensichtlich aufgebrachte und ganz in schwarz gekleidete Menge. "Belgische Hooligans, wir sind hier zuhause!", skandierten die teils vermummten Demonstranten immer wieder. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, griff jedoch vorerst nicht ein. Wie Reporter vor Ort berichteten, waren die Rechtsextremen teils stark betrunken.

Bereits zuvor hatten sich Hunderte Menschen auf dem Platz vor der Börse versammelt um friedlich den Opfern der Attacken vom Dienstag zu gedenken. Die angrenzende Metrostation "De Brouckere" wurde vorübergehend gesperrt.

 14:21

Papst bekundet seine Nähe zu den Opfern des Terrorismus

Beim traditionellen Segen "Urbi et Orbi" benannte das Kirchenoberhaupt die vielen Krisenherde rund um den Globus und bat um mehr Anstrengungen, Konflikte zu beenden und leidenden Menschen beizustehen. Dabei bekundete er seine Nähe zu den Opfern des Terrorismus und der Anschlägen in Brüssel, in der Türkei, in Nigeria, Tschad, Kamerun, Cote d'Ivoire und Irak. Der Papst bezeichnete den Terrorismus eine "blinde und verheerende Form von Gewalt", wegen dem "unschuldiges Blut" in verschiedenen Weltteilen verschüttet werde. Er appellierte an die Gläubigen, nicht "in Abgründe des Hasses" zu versinken.

 12:53

Attentäter von Liste der Todesopfer gestrichen

Nach den Anschlägen in Brüssel haben die belgischen Behörden die Zahl der Todesopfer auf 28 nach unten korrigiert. Die bisherige Zahl von 31 Toten habe die drei Selbstmordattentäter mit eingeschlossen, sagte ein Sprecher des belgischen Krisenzentrums am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP.

Bisher konnten 24 Todesopfer identifiziert werden, von denen 14 am Flughafen von Brüssel und zehn in der U-Bahn getötet wurden. Unter den identifizierten Todesopfern sind 13 Belgier und elf Ausländer. Insgesamt 340 Menschen aus 19 Ländern wurden verletzt, viele von ihnen schwer. Österreicher kamen bei den Attacken nicht zu Schaden.

 12:35

+++ Belgien klagt zweite Person wegen vereitelten Paris-Anschlages an +++

Im Zusammenhang mit dem vereitelten Terroranschlag von Paris hat die belgische Staatsanwaltschaft am Sonntag gegen einen zweiten Verdächtigen Anklage erhoben. Abderaman A. war am Freitag bei einem Polizeieinsatz im Stadtteil Schaerbeek angeschossen und von der Polizei zunächst in Untersuchungshaft genommen worden.

Mehr dazu lesen Sie hier: Belgien klagt zweiten Verdächtigen an

 12:22

Große Antiterrorismuskonferenz in Berlin geplant

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat eine große Antiterrorismuskonferenz für den Sommer in Berlin angekündigt. Dabei solle es vor allem um Prävention von Extremismus unter jungen Menschen gehen, sagte Steinmeier den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Deutschland führt derzeit den Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Der deutsche Außenminister nannte die weitgehend haltende Waffenruhe in Syrien den vielleicht wichtigsten Schlag gegen die IS-Miliz und würdigte auch die Rolle Russlands im Syrien-Konflikt.

 10:33

Jihadist: Bomben von Brüssel nur ein "Vorgeschmack"

Laut Berichten der Zeitung "De Standaard" soll ein belgischer Jihadist in einem Video vor weiteren Anschlägen warnen. Die Bomben in Brüssel werden zu Beginn des kurzen Films als "Vorgeschmack" auf das, was noch kommen wird, bezeichnet.

Im zweiten Teil des Videos soll der Jihadist Hicham Chaib zu sehen sein. Auf Niederländisch erklärt er: "Das ist eine Botschaft, die ich an die belgische Bevölkerung richten will, an die belgische Regierung, an Europa, an die ganze Welt und die ganze Koalition, die gegen den Islamischen Staat kämpft. Wir haben euch gewarnt, oder nicht?"

 08:45

Dritter Brüssel-Attentäter arbeitete als Reporter

Faycal Cheffou, der dritte Attentäter vom Flughafen wurde bereits in der Nacht zum Freitag festgenommen. Wie sich herausgestellt hat, war er schon seit 2003 polizeibekannt. Darüber hinaus soll er als selbst ernannter Reporter gejobbt haben.

Mehr dazu lesen Sie hier: Dritter Attentäter arbeitete als Reporter

 08:33

Vermisstes US-Paar ist tot

Ein seit den Anschlägen von Brüssel vermisstes Paar aus den USA ist neuen Angaben zufolge bei den Attentaten getötet worden. "Wir haben erfahren, dass (die beiden, Anm.) bei dem Anschlag am Brüsseler Flughafen starben", teilte der Arbeitgeber des Mannes am Samstag mit. In einem Auftritt beim Kurzbotschaftendienst Twitter, den US-Medien dem Bruder des Manns zuordneten, wurde dies bestätigt.

"Wir haben erfahren, dass Feiglinge meinem Bruder wenige Wochen nach seinem 30. Geburtstag das Leben genommen haben", schrieb der Mann dort. "Es war ein Segen, dass er mein großer Bruder war - er war klug, freundlich und großzügig", hieß es weiter. "Die Welt hat zwei fantastische Menschen verloren."

 08:30

Algerier in Italien festgenommen

Italiens Polizei hat einen in Belgien gesuchten Algerier mit mutmaßlichen Verbindungen zu den Verantwortlichen der Terroranschläge von Brüssel und Paris festgenommen. Der Mann gehöre zu einer Bande von Passfälschern, die mit den Attentätern in Verbindung gestanden habe, teilte die italienische Polizei am Samstag auf Twitter mit.

Hier lesen Sie mehr dazu: Algerier in Italien festgenommen