"Aktenzeichen XY"

Fall Maddie: Ermittlungsdurchbruch nach Hinweisen in TV-Show

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Britisches Mädchen war vor gut 13 Jahren in Portugal spurlos verschwunden. Nach Hinweisen in der TV-Show "Aktenzeichen XY" wird nun gegen einen deutschen Sexualstraftäter ermittelt.

 Im Fall der seit 13 Jahren vermissten Madeleine "Maddie" McCann hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig Mordermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen eingeleitet. Wie das deutsche Bundeskriminalamt am Mittwochabend mitteilte, handelt es sich bei dem Beschuldigten um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, der derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe verbüßt.

Video zum Thema: Maddie McCann: Mordermittlung gegen 43-jährigen Deutschen

 

Das BKA rief die Öffentlichkeit zur Mithilfe bei den Ermittlungen auf. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" forderte der BKA-Beamte Christian Hoppe die Zuschauer auf, sachdienliche Hinweise zu dem Fall an das BKA oder jede Polizeidienststelle zu melden. Auch Madeleines Eltern Kate und Gerry McCann waren schon 2013 in der Sendung zu Gast.

Zu dem Verdächtigen im Fall des vor gut 13 Jahren in Portugal verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann haben Ermittler mehrmals Tipps durch deutsche TV-Beiträge erhalten. Nach einer Sendung von "Aktenzeichen XY... ungelöst" aus dem Jahr 2013 seien bereits Hinweise auf den Mann eingegangen, sagte Christian Hoppe vom Bundeskriminalamt (BKA) am Mittwochabend in der ZDF-Sendung.

Auch nach einem Bericht zehn Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens habe es Hinweise gegeben. Damals reichten die Informationen aber nicht für Ermittlungen oder eine Festnahme aus, wie Hoppe berichtete. Es gab demnach viele Indizien, der entscheidende Beweis fehle aber noch. Die Ermittlungen führten zu der Annahme, dass das Mädchen einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen ist. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nach BKA-Angaben gegen einen 43-jährigen Deutschen, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Er verbüße derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe, teilte das BKA am Abend in Wiesbaden mit.
 

Verdächtiger hatte Gelegenheitsjobs in Praia da Luz

Die damals dreijährige Maddie McCann war im Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal verschwunden. Nach Angaben des BKA lebte der Deutsche zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz - dem Ort, an dem Maddie McCann verschwand.

In Praia da Luz soll der Beschuldigte verschiedenen Gelegenheitsjobs nachgegangen sein, etwa in der Gastronomie. Zudem gibt es laut BKA Hinweise darauf, dass er seinen Lebensunterhalt auch durch Straftaten wie Einbrüche in Hotelanlagen und Ferienwohnungen und Drogenhandel bestritt.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist mit den Ermittlungen befasst, weil der 43-Jährige vor seinem Auslandsaufenthalt seinen letzten Wohnsitz im dortigen Bezirk hatte. Bei den Ermittlungen arbeitet das BKA nach eigenen Angaben eng mit den britischen und portugiesischen Polizeibehörden zusammen.


 

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