Syrer mit IS-Auftrag

Festnahmen bei Anti-Terror-Razzien in Deutschland

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Syrer sollen im IS-Auftrag nach Deutschland gekommen sein.

Bei Anti-Terror-Razzien sind am Dienstag in Norddeutschland drei Männer festgenommen worden. Die drei Syrer im Alter von 17 bis 26 Jahren werden verdächtigt, im Auftrag der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" IS im November 2015 über die Türkei nach Deutschland gekommen zu sein, wie die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mitteilte.

Die drei mutmaßlichen IS-Mitglieder sollten den Ermittlungen zufolge entweder einen bereits erhaltenen Auftrag ausführen oder sich für weitere Anweisungen bereithalten. An dem Einsatz am Dienstag waren mehr als 200 Spezialkräfte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei und der Landespolizeien mehrerer deutscher Bundesländer beteiligt.

Die drei Beschuldigten verpflichteten sich laut Bundesanwaltschaft im Oktober 2015 "gegenüber einem für Operationen und Anschläge außerhalb des IS-Gebiets zuständigen Funktionär" der Jihadistenmiliz, zusammen nach Europa zu reisen. Sie wurden demnach vom IS mit Pässen ausgestattet und erhielten höhere vierstellige Bargeldbeträge in US-Währung sowie Mobiltelefone mit vorinstalliertem Kommunikationsprogramm.

Der 17-Jährige soll sich spätestens Ende September 2015 in der syrischen IS-Hochburg Raqqa den Islamisten angeschlossen und eine Einweisung im Umgang mit Waffen und Sprengstoff bekommen haben. Im Oktober 2015 soll er sich gemeinsam mit dem 18- und dem 26-Jährigen gegenüber einem hochrangigen IS-Funktionär verpflichtet haben, zusammen nach Europa zu reisen.

Sie kamen den Ermittlungen zufolge Mitte November 2015 über die Türkei und Griechenland nach Deutschland. "Konkrete Aufträge oder Anweisungen" hätten durch die Ermittlungen bisher nicht festgestellt werden können, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die Wohnungen der drei Männer wurden bei dem Polizeieinsatz durchsucht.
 

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