150 Tonnen Sprengstoff an Bord

Finnische Polizei stoppt Raketen-Frachter

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69 Patriot-Raketen waren in den Papieren als "Feuerwerkskörper" deklariert.

Im ostfinnischen Hafen Kotka fanden die Hafenbehörden bei einer Kontrolle 69 Mittelstrecken-Raketen des US-Typs "Patriot" sowie 150 Tonnen zusätzlichen militärischen Sprengstoff. Das unter der Flagge der britischen Insel Man fahrende Frachtschiff "M/S Thor Liberty" hatte laut finnischer Polizei keine Genehmigung für den Transport von Waffen oder Militärausrüstung.

Der Eigentümer des Frachtschiffes zeigte sich über den Fund "überrascht". Der Geschäftsführer des dänischen Unternehmens Thorcos, Thomas Mikkelsen, sagte, er habe selbst von dem Vorfall bisher nichts gewusst.

Ein anderer Angestellter der Firma deutete an, dass die Raketen "irrtümlich" auf das Schiff geladen worden sein könnten. Der Mann, der anonym bleiben wollte, sagte jedoch nicht, wie ein solcher Irrtum entstanden sein könnte. Die gefundenen 69 Mittelstrecken-Raketen vom US-Typ "Patriot" waren in den Frachtpapieren als "Feuerwerkskörper" deklariert.

Laut deutschem Zoll soll es sich um eine offizielle deutsche Lieferung an Südkorea handeln. Die Rüstungsgüter seien im niedersächsischen Papenburg verladen worden. Nach Angaben des Zoll-Sprechers lag eine Exportgenehmigung vor.

Den finnischen Behörden zufolge gab es keine Durchfuhrgenehmigung für die Raketen über finnisches Hoheitsgebiet. Gegen den Kapitän und den Steuermann des Frachters wird unter anderem wegen Verletzung der Waffenexportbestimmungen ermittelt. Außerdem wird den Verantwortlichen die vorschriftswidrige Verstauung des in 25-Kilosäcken verpackten Sprengstoffs vorgeworfen. Bei dem Sprengstoff soll es sich um Nitroguandin handeln. Dieser Stoff kann sowohl militärisch als auch zivil - beispielsweise für Airbags - verwendet werden.
 

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