"Situation außer Kontrolle"

Flüchtlinge: Bürgermeister betteln um Hilfe

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In einem Brief prangern fünf Bürgermeister die Situation an.

Mit einem schriftlichen Appell an Ministerpräsident Alexis Tsipras haben griechische Bürgermeister auf die desolate Lage in einem Flüchtlingslager nahe Athen hingewiesen.

"Die Situation ist außer Kontrolle und stellt ein enormes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar", schrieben fünf Bürgermeister aus Vororten Athens in dem am Mittwoch bekannt gewordenen Brief. Es gebe ernsthafte Hygieneprobleme und Ansteckungsrisiken.

Für die mehr als 4.100 Flüchtlinge in dem Lager stünden nicht mehr als 40 Chemietoiletten zur Verfügung. Die Schilderungen der Bürgermeister bezogen sich auf das Lager Hellinikon am früheren Athener Flughafen, wo viele Flüchtlinge seit Wochen unter schwierigen Bedingungen hausen.

Die Kommunalpolitiker forderten die Regierung auf, Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit zu treffen. Zudem verlangten sie mehr Polizeipräsenz, da es in dem Lager zu "täglichen gewaltsamen Zwischenfällen unter Flüchtlingen und Migranten" komme.

In Griechenland sitzen derzeit rund 46.000 Flüchtlinge fest. Der Weg in die europäischen Zielländer ist ihnen versperrt, seit die sogenannte Balkanroute über Mazedonien abgeriegelt ist. Hellinikon dient als behelfsmäßige Unterkunft, bis die Behörden dauerhaftere Lösungen bereitstellen können.
 

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