Auf den Strich geschickt

Flüchtlingskinder müssen sich prostituieren

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In Idomeni soll sogar ein Eisenbahnwaggon zum Bordell umfunktioniert worden sein.

Der Bürgermeister des Athener Stadtteils Alimos, Andreas Kondylis, hat das Versagen des griechischen Staates in der Flüchtlingskrise scharf kritisiert. In seinem Stadtteil würden minderjährige Migranten allabendlich auf den Strich geschickt, die Polizei jedoch sei nirgends zu entdecken, sagte Kondylis am Freitag.

"Wir erhalten immer häufiger Beschwerden und Hinweise drauf, dass sich am ehemaligen Flughafen 'Ellinikon' minderjährige Flüchtlingskinder prostituieren", so Kondylis. Dort in den Gebäuden des ausrangierten Flughafens finden die Menschen seit Monaten Unterschlupf. In der Mehrheit handelt es sich um Afghanen; dem griechischen Stab für die Flüchtlingskrise zufolge leben auf dem Gelände derzeit mehr als 3000 Menschen.

Bordell
Auch der nordgriechische Grenzort Idomeni sorgte in den vergangenen Tagen für Schlagzeilen. Nicht nur, weil Flüchtlinge und Migranten am Mittwoch ein weiteres Mal die Grenze nach Mazedonien stürmen wollten und sich Scharmützel mit der griechischen Polizei lieferten, sondern auch, weil im improvisierten Flüchtlingslager ein Eisenbahnwaggon zum Bordell umfunktioniert worden sein soll.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenze (MSF) kann diese Gerüchte nicht bestätigen; griechische Journalisten hingegen berichten, sie hätten den Waggon ausfindig gemacht, seien jedoch von Migranten unter Androhung von Gewalt davongejagt worden.
 

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