In Europa

Gefährdete Tiere erleben ein Comeback

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Forscher sehen Erfolg von Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlung.

Dank umfangreicher Schutzmaßnahmen erleben mehrere einst vom Aussterben bedrohte Tierarten in Europa ein spektakuläres Comeback. Dazu zählen einer am Donnerstag veröffentlichten Studie zufolge unter anderem der europäische Bison, der Eurasische Biber, Braunbären, Grauwölfe sowie mehrere Vogelarten. Der Bestand von freilebenden Tieren könne wieder anwachsen, wenn die Menschen dies zuließen, kommentierte der Direktor der Artenschutzorganisation "Rewilding Europe", Frans Schepers, das Ergebnis der Studie.

An der Studie waren Wissenschafter der Londoner Zoological Society sowie der Vogelschutzorganisationen BirdLife International und European Bird Census Council beteiligt. Sie analysierten die Bestände von 18 in Europa lebenden Säugetieren. 17 von ihnen hätten sich in den vergangenen 50 Jahren deutlich erholt, erläuterte Schepers. Nur die Zahl der freilebenden Iberischen Luchse sei weiter rückläufig.

Besonders erfolgreich war der Studie zufolge ein Programm zur Wiederansiedlung des europäischen Bisons. Die imposanten Tiere waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts in freier Wildbahn völlig ausgestorben - von Jägern dezimiert oder aus ihren natürlichen Lebensräumen vertrieben. Mit den letzten in Tiergehegen lebenden Bisons wurde schließlich ein Aufzuchtprogramm gestartet. Den Nachwuchs entließen die Forscher anschließend in Freiheit. Inzwischen gibt es dem Bericht zufolge in Europa wieder rund 3.000 frei lebende Bisons. Dank ähnlicher Wiederansiedlungsprogramme habe sich die Zahl der Braunbären in Europa verdoppelt, die der Grauwölfe sogar vervierfacht.

Schutzmaßnahmen kamen auch mehreren Vogelarten zugute - etwa dem Weißschwanzadler, dessen Bestand seit den 1970er-Jahren von damals 2500 Paaren auf heute rund 9600 Paare angewachsen ist. Insgesamt gibt es nach Angaben von "Rewilding Europe" in Europa 219 frei lebende Säugetier- und 530 Vogelarten. Viele seien aber nach wie vor vom Aussterben bedroht, warnen die Forscher.

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