Germanwings-Crash

Geheimes Tagebuch des Todes-Piloten

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Notizen von Andreas Lubitz lassen das ganze Ausmaß seiner Depression erkennen.

Am 24. März 2015 entscheidet Pilot Andreas Lubitz , nicht mehr leben zu wollen – und steuert einen mit 149 weiteren Personen besetzten Jet gegen einen Berg in den Alpen. Niemand überlebt die Wahnsinnstat.

6.000 Seiten umfassen die Ermittlungsakten, die das ­Unfassbare erklären sollen. Darin enthalten ist auch ein Tagebuch, gefunden auf der Festplatte von Lubitz’ Computer. Als Teil einer Psychotherapie führte er es seit 2008 und schrieb dort Ängste und Stimmungen nieder. Aus den Notizen, die Bild vorliegen, wird klar: Lubitz war schon lange schwer depressiv und überfordert mit dem Job des Piloten.

So schreibt er 2008 von ­„Leere und Einsamkeit zu Hause“, fühlt sich „total überfordert“. Im November 2008 unterbricht er die Ausbildung, die Gedanken werden düster. „Schwere Depression, Berufstraum Pilot so gut wie vorbei“, schreibt er und: „Letzter Ausweg ist der Sprung von der Klippe.“

Sein Arbeitgeber Lufthansa weiß von der Erkrankung. Nach 45 Therapiestunden und einem positiven Gutachten, lassen sie ihn die Ausbildung fortsetzen. Was keiner weiß: Die verzweifelten Einträge gehen weiter. Im Dezember 2009 schreibt Lubitz: „BITTE lasst mich wieder gesund und glücklich werden.“

Tagebuch zeigt: Der Pilot hätte nie fliegen dürfen
Danach scheint sein Leben in ruhigen Bahnen zu laufen, im Juni 2014 ernennt ihn die Lufthansa zum Co-Piloten. Kurz vor dem fatalen Flug nimmt der Stress zu. Ermittler finden später einen Überweisungsschein zur Psychotherapie vom Februar 2015 in seiner Wohnung, dazu einen Cocktail von Antidepressiva und Schlafmitteln. Eine Erklärung für die Wahnsinnstat gibt es bis heute nicht. (baa)

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