Mont Blanc

Gletschersee bedroht hunderte Familien

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Der See in der Gletscherhöhle hat keinen natürlichen Ablauf.

Ein riesiger Gletschersee bedroht hunderte Familien im Mont-Blanc-Massiv in Ostfrankreich. Fachleute begannen am Mittwoch, das Wasser aus dem See in 3.200 Metern Höhe abzupumpen, bevor es sich über das Tal ergießt, wie der Bürgermeister der betroffenen Ortschaft Saint-Gervais-les-Bains, Jean-Marc Peillex, sagte. Der See habe sich in einer Gletscherhöhle gebildet, die keinen natürlichen Ablauf habe und deshalb bersten könnte. Bei einer ähnlichen Katastrophe im Jahr 1892 waren 175 Menschen in dem Tal ums Leben gekommen.

See im Gletscher
Französische Gletscherforscher hätten jüngst eine Ansammlung von 65.000 Kubikmetern Wasser in dem Berg festgestellt, sagte der Bürgermeister. Nur eine Höhle mit 25.000 Kubikmetern Wasser sei aber eindeutig lokalisiert, sie werde nun bis Mitte Oktober ausgepumpt. Möglicherweise sei sie mit anderen Höhlen verbunden, so dass noch mehr herausgepumpt werden könnte. Sollte das Wasser die Höhle zum Bersten bringen, könne es binnen einer Viertel- bis halben Stunde ins Tal stürzen und "knapp 900 Familien" in Lebensgefahr bringen, sagte Peillex. Im Juli sei ein Warnsystem für die Anrainer eingerichtet worden.

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