"Letzte Frist"

Griechen: Das letzte Ultimatum

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Am Dienstag sollte Alexis Tsipras neue Töne in Brüssel anschlagen.

Nach dem Referendum ist vor dem Referendum: Gestern verhandelten die 28 EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel stundenlang über die Zukunft Griechenlands. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte noch vor dem Gipfel festgestellt, dass er „keine Lösungen“ erwarte – noch nicht.

Wie der ebenfalls anwesende SPÖ-Kanzler Werner Faymann will auch Juncker einen „Grexit“ verhindern.

Schelling: »Österreich gegen Schuldenschnitt«
Am gestrigen Abend dann stand zumindest fest: Der Euro-Sondergipfel setzte Athen eine letzte Frist. Wie Faymann nach dem Treffen in Brüssel sagte, findet am Sonntag neuerlich ein EU-Gipfel statt.

Aber: Wenn es bis dahin zu keiner definitiven Einigung komme, „herrscht Klarheit, dass wir nicht neuerlich Fristen verlängern“, so Österreichs Bundeskanzler.

Ein Schuldenschnitt für Griechenland ist nach dem Euro-Sondergipfel jedenfalls nicht mehr auf dem Tisch. Faymann sagte nach den Beratungen, er gehe nicht davon aus, dass dazu Detailvorschläge bis Donnerstag zu erwarten seien, „sondern lediglich das Thema auf die Tagesordnung gesetzt wird“.

„Österreich ist gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland“, sagte auch Finanzminister Hans Jörg Schelling am Dienstagabend in der ZiB2 des ORF-Fernsehens. Ein Schuldenschnitt würde für Athen „auch keine so großen Summen ins Budget bringen, um die anderen Schulden zurückzahlen zu können“.

D-Day
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras hatte angekündigt, bis Donnerstag einen Vorschlag für ein neues Spar-Programm vorzulegen. Samstag sollen die Euro-Finanzminister darüber befinden. Am Sonntag ist dann – wirklich – D-Day für die Griechen.

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