Umfragen ergeben

Griechen befürchten Flüchtlingswelle wegen Türkei-Offensive

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Staatspräsident: Angriff auf Kurdengebiete in Nordsyrien verletzt internationales Recht.

Athen/Ankara. Die griechische Bevölkerung verurteilt laut Umfragen mehrheitlich die türkische Invasion in Syrien und befürchtet eine Zunahme der Flüchtlingswelle. Für Ärger sorgt in Hellas auch der Umstand, dass die Türkei ihre Erdgas-Bohrungen vor Zyperns Küste fortsetzt, obwohl diese sowohl von den USA als auch der EU als illegal gebrandmarkt worden waren.
 
Ex-Premierminister Alexis Tsipras von der linkspopulistischen SYRIZA-Partei forderte in diesem Zusammenhang, dass die im Juni angedachten EU-Sanktionen gegen die Türkei wegen illegaler Bohrungen vor Zypern endlich umgesetzt werden müssten.
 
Zum türkischen Angriff auf die Kurdengebiete in Nordsyrien erklärte Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos, dass der Truppeneinmarsch internationales Recht verletze und äußerst gefährlich für die Stabilität in Syrien sei.
 
Deutliche Botschaften an den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan schickte auch Premierminister Kiriakos Mitsotakis von der konservativen Nea Dimokratia (ND). Griechenland verurteile die Grenzverletzung und Missachtung internationaler Absprachen, sagte er und appellierte an die Internationale Gemeinschaft und die NATO, einen Waffenstillstand in Syrien durchzusetzen. Nur so könne die Lage deeskaliert und ein neuer Flüchtlingsstrom vermieden werden, so Mitsotakis.
 
In den vergangenen Tagen fanden in Griechenland verschiedene Solidaritätskundgebungen mit der kurdischen Bevölkerung in Nordsyrien statt. So demonstrierten zahlreiche Menschen vor der türkischen Gesandtschaft in Thessaloniki. Massive Protestaktionen blieben vorerst aber aus.
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