Mit 54 Jahren

Guido Westerwelle stirbt an Blutkrebs

Teilen

Die Ärzte konnten dem ehemaligen Außenminister nicht mehr helfen.

Westerwelle war zehn Jahre FDP-Chef, deutscher Außenminister, Vizekanzler. Im Sommer 2014 änderte sich für ihn von einem Tag zum anderen alles: Schockdiagnose Myeloische Leukämie. Eine bösartige Form von Blutkrebs.

Westerwelle zog sich aus der Öffentlichkeit ­zurück, schrieb über seinen Kampf gegen die Krankheit ein bewegendes Buch. Er glaubte, den Krebs besiegt zu haben: „Land in Sicht“, sagte er nach einer Knochenmarkstransplantation im November.

Doch die Krankheit kam zurück: „Wir haben gekämpft. Wir hatten das Ziel vor Augen. Die Liebe bleibt“, schrieb sein Ehemann Michael Mronz nun auf Westerwelles Website. Sein letzter Gruß an die Welt.

In Deutschland löste der Tod des Politikers Bestürzung aus: „Er war jemand, der sich nie wegduckt und auch in schwierigen Zeiten seine Überzeugungen aufrecht vertreten hat“, formulierte Deutschlands Präsident Gauck. Außenminister Frank-Walter Steinmeier: „ Guido hat so gekämpft. Mir fehlen die Worte“.


Westerwelle-Buch
: "Mein Herz schlug langsamer"

In seinem Buch "Zwischen zwei Leben" beschrieb Westerwelle seine Krankheit. ÖSTERREICH brachte exklusiv den Vorabdruck.

...über die Diagnose 2014:
"Es traf mich unvorbereitet, ohne die geringste Symptome, zufällig aus heiterem Himmel."

...über Knochenmarkstransplantation:
Ich zitterte, alles drehte sich. Mein Herz schlug langsamer. Ich dachte: So fühlt es sich an, das Sterben."

...über seinen Kampf:
"Nie aufgeben. Dann wieder. Ich kann nicht mehr. Dann wieder. Nie aufgeben. Niemand von uns ist vor Schicksalsschlägen gefeit - aber wir können mit Kraft und Zuvesicht dagegen ankämpfen."

...über den vermeintlichen Sieg über den Krebs:
"Mein Knochenmark produzierte wieder frisches Blut und neue Immunzellen. Land in Sicht..."

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.